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Brocchi

Ursprünglich aus Como stammende Fam., die schon im 13. Jh. Güter im Mendrisiotto und Luganese besass, v.a. in Montagnola, Arasio, Agnuzzo, Biogno, Sorengo und Trevano. Die Fam. ist hauptsächlich in Montagnola und später in Lugano belegt, wo sie eine wichtige Rolle im Kampf zwischen Welfen und Gibellinen spielte. Die Namen Rodolfo und Fedele Brocco (aus Vico bei Como) erscheinen in der Schenkungsurkunde für das Ospedale S. Maria von 1208 (im ersten Dokument, das die Existenz eines Spitals in Lugano belegt). Giovanni, Sohn von Fedele, wurde 1228 als Amtmann und Meister (sindico) dieses Spitals erwähnt. Giacomo ist 1447 als Mitglied des Rats der Landschaft Lugano bezeugt; zusammen mit anderen war er eine wichtige Figur im Aufstand der Luganeser Bevölkerung gegen den herzogl. Hauptmann Pietro Vespucci. Antonio (erw. 1459-65) war Säckelmeister (caneparo) und Landesfürsprecher (procuratore) der Landschaft Lugano; Alessandro (1597 erw.) amtete als Statthalter von Lugano; Leonardo wirkte von 1563-96 als Erzpriester von Riva San Vitale. Die Fam. ist auch in Piuro (Veltlin) nachgewiesen; zu diesem Zweig gehörte Giovanni Antonio, 1589-94 Erzpriester von Locarno.

Quellen und Literatur

  • Schaefer, Sottoceneri, 114 f.
  • G. Chiesi, «II Sottoceneri e la signoria dei Sanseverino (1438-47)», in BSSI, 1990, 119-172
  • Francesco Sforza, 3 Bde., 1993-95

Zitiervorschlag

Alessandra Maffioli; Chiara Orelli: "Brocchi", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.04.2003, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023499/2003-04-03/, konsultiert am 28.03.2024.