de fr it

Lauwiner

Alte Walliser Fam., die sich einst an den Lowinen, meist aber L. oder Lowiner oder lat. de Lovina schrieb und ihren Namen von Lowinen, dem östl. Dorfteil von St. German bei Raron herleitet. Sie geht auf Rolet zurück, Sohn des Notars Aymo an der Lowinon, der zwischen 1362 und 1367 in Raron aktenkundig ist. Das Geschlecht war ab dem Ende des 14. Jh. in Sitten ansässig und verzweigte sich im Laufe des 15. Jh. nach Siders und Ardon. Vertreter dieser heute ausgestorbenen Fam. spielten vom 15. bis 18. Jh. als polit. Amtsträger (u.a. Kastläne, Zendenhauptmänner von Siders, Burgermeister von Sitten) und kirchl. Würdenträger eine nicht unbedeutende Rolle im Wallis. Die Fam. L. ist nicht zu verwechseln mit der ebenfalls alten Gommer Fam. Zlauwinen oder Zlowinen, die aus dem heute verschwundenen Weiler Lowinen zwischen Mühlebach und Steinhaus stammt und mit Johann Zlowinen, Anführer der Gommer in den Kämpfen gegen Savoyen Ende des 14. Jh., erstmals in Erscheinung tritt. Zu diesem Geschlecht, das heute noch in Ausserbinn und Steinhaus heimatberechtigt ist, gehörte Landeshauptmann Peter Zlowinen als bedeutendster Vertreter. Eine Fam. Lowiner (alias Antillo), heimatberechtigt in Ried-Brig, führt ihren Namen auf den dortigen Weiler In der Löwinen zurück und scheint mit den beiden oben genannten Fam. nichts gemein zu haben.

Quellen und Literatur

  • Walliser Wappenbuch, 1946, 146 f.
  • L. Carlen, «Bf. Ignaz de Lovina (1660-1720)», in ZSK 63, 1969, 114 f.
  • von Roten, Landeshauptmänner, 11
Kurzinformationen
Variante(n)
de Lovina
Lowiner

Zitiervorschlag

Bernard Truffer: "Lauwiner", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.11.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023582/2007-11-28/, konsultiert am 09.09.2024.