Altes Walliser Geschlecht aus dem Weiler Riedmatten in St. Niklaus, wo der Riedbach in die Vispe mündet. Der Weiler verlieh der dort ansässigen Familie ihren Namen (von oder zer Riedmatten). Der Stammvater Peter im Howe war im 13. Jahrhundert Sigrist von St. Niklaus (Matricularius de Chouson). Sein Sohn Thomas Matricularii (erwähnt 1304-1320) erwarb 1307 das Allodialgut Riedmatten. Dessen Sohn Johann (ca. 1388), Junker, verheiratet mit Margaretha de Mont, Witwe des Freiherrn Johann von Raron, nannte sich als Erster de Riedmatten Dass Johann im Howe de Riedmatten eine adelige Witwe ehelichen konnte und mehrere Familienangehörige Anteil am Vizedominat und Meiertum St. Niklaus besassen, lässt die Zugehörigkeit der Familie zum niederen Adel oder zum Dorfadel vermuten.
Noch im 14. Jahrhundert verzweigte sich die Familie nach Visp, wo sie das Burgerrecht erwarb und Junker Franz de Riedmatten (ca. 1466) als Notar wirkte, den Zenden im Landrat vertrat und 1457 und 1463 Kastlan war. Während sein Sohn Johann die Familiengüter in Riedmatten erbte und die Linie mit dessen Enkeln in St. Niklaus ausstarb, führte ein unehelicher Sohn von Junker Franz, Petermann (1523), die Linie in Visp fort. Er amtierte 1475 und 1488 als Kastlan von Visp und 1504-1505 als Landvogt nid der Mors (Unterwallis). Dessen Enkel Johann (1574) erwarb 1530 das Burgerrecht in Sitten, wo er Kastlan, Zendenhauptmann und Bannerherr wurde. Seine an der Rue du Rhône ansässigen Nachkommen bekleideten ebenfalls Stadt- und Zendenämter in Sitten, bis die direkte Visper Linie um 1700 in Sitten ausstarb.
Die Gommer Linie verdankt ihr Entstehen Bischof Adrian I. (->), Sohn Petermanns von Visp. Sein unehelicher Sohn Peter Gon alias de Riedmatten (1596), der bei seinem Stiefvater in Münster aufwuchs und die höchsten Zendenämter bekleidete, ist Ahnherr der älteren Linie, sein jüngster Sohn Stefan (1625) begründete die jüngere Linie. Die Familie kam teils dank geschickter Heiratspolitik, teils durch Solddienst, hauptsächlich aber durch ihre Verbindung zur Kirche und schliesslich durch die Besetzung politischer Ämter in Zenden und Landschaft zu Wohlstand und begann schon im 16. Jahrhundert, sich von Münster nach Leuk (im 17. Jh. ausgestorben) und Sitten zu verlagern, ohne je ihre Stammlande ganz zu verlassen. Im Ancien Régime stellte die Familie sechs Fürstbischöfe von Sitten (->, ->, ->, ->, ->, ->) und an die zwanzig Domherren, im selben Zeitraum standen zwei Landeshauptmänner (->, ->), sechzehn Landvögte und zahlreiche Zendenmagistraten in politischen Ämtern. Die politischen Wirren und Regimewechsel nach 1798 überstand die Familie fast schadlos dank klugen Taktierens mit Frankreich und geschickter Vermittlung zwischen den entmachteten sieben Zenden und den ehemaligen Untertanen durch Freigeister wie Peter Joseph (->) und Joseph Augustin (->). So stellten die Riedmatten auch nach 1815 immer wieder Politiker wie etwa Anton (->). Die Familie ist zu Beginn des 21. Jahrhunderts nur noch in den Nachkommen des unehelichen Sohns Adrians I. vertreten. Sie gliedern sich in zwei Hauptgruppen: die Riedmatten von Saint-Gingolph aus der älteren, und die Riedmatten der jüngeren Gommer Linie.