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Zentriegen

Ab dem Ende des 14. Jahrhunderts urkundlich bekanntes Geschlecht, das aus dem Weiler zen Triegen, auch zen Trögen genannt, in Bürchen stammte. Schon früh entstanden Zweige in Unterbäch und Raron. 1516 erwarb Johann das Burgerrecht von Visp. Der bedeutendste Familienzweig war die wenn auch wenig zahlreiche Rarner Linie. Sie brachte im 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts mehrere herausragende Persönlichkeiten hervor, unter anderem den Landeshauptmann Johann (->). Das von ihm erbaute Zentriegenhaus diente der Familie lange als Stammsitz. Im Zenden Raron stellten die Rarner Zentriegen mehrere Grossmeier und Zendenboten sowie einen Bannerherrn, in der Landschaft Wallis zwei Landvögte von Saint-Maurice. Ferner gingen zwei Domherren und einige Geistliche aus der Familie hervor, unter anderem der Jesuitenpater Stefan (1586-1639) und Franz Joseph, der 1831 in Simplon im Ruf der Heiligkeit verstarb. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts schwand der politische Einfluss des Geschlechts. Die Zweige von Bürchen, Raron und Visp erloschen vor 1798.

Quellen und Literatur

  • Walliser Wappenbuch, 1946, 299
  • von Roten, Landeshauptmänner, 144-149

Zitiervorschlag

Bernard Truffer: "Zentriegen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 10.02.2014. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023617/2014-02-10/, konsultiert am 20.03.2025.