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Mercier

Von hugenott. Flüchtlingen abstammendes Lausanner Geschlecht, das von Millau (Rouergue) zuwanderte und sich 1743 in Lausanne niederliess. Hier gründeten Pierre, der erste Vertreter der Dynastie, und sein Bruder Jean in den 1740er Jahren eine Gerberei. Das Unternehmen wurde jeweils vom Vater an den ältesten - traditionellerweise auf den Vornamen Jean-Jacques getauften - Sohn vererbt. Auf der Gerberei gründete der Reichtum und der soziale Aufstieg der Fam., die 1768 das Lausanner Bürgerrecht erhielt. Ab Jean-Jacques II. (1789-1868) politisierten die M. im Kreis der Liberalen. 1847 traten sie der Freikirche bei. Unter der Leitung von Jean-Jacques III. (->) stellte die erfolgreiche Gerberei die Produktion 1898 ein und schloss 1902 ihre Tore. Jean-Jacques IV. (->) verlegte sich auf die Vermögensverwaltung und das Mäzenatentum. Seine Söhne waren Hochschulabsolventen. Das dynast. Bewusstsein der Fam. wurde durch die 1922 gegr. Stiftung Jean-Jacques M.-de Molin dauerhaft gestärkt. Seit dem 19. Jh. waren die M. aufgrund ihrer Heiratspolitik mit den führenden Waadtländer Geschlechtern verschwägert.

Quellen und Literatur

  • ACV, Nachlass
  • P. Ruedin, Le château de la famille M.-de Molin à Sierre, 1998
  • G. Coutaz, «Les archives de la tannerie M.», in Mémoire vive 8, 1999, 187-195
  • J. Demeulemeester, Aux origines d'une tannerie lausannoise, Liz. Lausanne, 2000
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Zitiervorschlag

Marianne Berlinger Konqui: "Mercier", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.11.2008, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023894/2008-11-04/, konsultiert am 06.11.2024.