1.7.1894 Zürich, 19.10.1967 Lausanne, ref., von Veytaux. Sohn des Jules Auguste, kaufmänn. Direktors, und der Eugénie geb. Jeanneret. 1925 Georgette Nydegger, Tochter des Rodolphe, Professors. 1928-30 Stud. der Militärwissenschaften an der ETH Zürich und an der Ecole supérieure de guerre in Paris. 1922 Instruktionsoffizier der Infanterie, 1927-48 Generalstabsoffizier. 1931-67 Chefredaktor der "Revue militaire suisse". Ab 1935 Dozent an der Abt. für Militärwissenschaften der ETH. 1935 Stabschef der 1. Division, 1940 Oberst, 1942 Brigadier. 1936-46 war M. Chef des Nachrichtendienstes, den er selbst aufbaute. Während des Kriegs leitete er auch den Sicherheitsdienst der Armee, den Territorialdienst und ab Jan. 1944 die Abt. Mobilmachung. Obwohl er die Gefahr einer dt. Invasion im Sommer 1940 nicht erkannte, erfüllte er seine Hauptaufgabe. Aus Gründen der Sympathie und um für die Schweiz wichtige Informationen zu erhalten, hiess er die Zusammenarbeit mit den alliierten Diensten gut. 1942 trat er mit dem SS-General Walter Schellenberg in Kontakt, dem er 1943 zwei Treffen mit General Guisan vermittelte, weil er sich davon einen Nutzen für die Schweiz versprach. 1945 wurde gegen M. eine Administrativuntersuchung angestrengt, doch der zuständige Bundesrichter Louis Couchepin schloss, dass man M. ausser Kontakten zu einem Nazioffizier nichts vorwerfen könne.
Quellen und Literatur
- P.-T. Braunschweig, Geheimer Draht nach Berlin, [1989]
- Generalstab 8, 224
- C. Rossé, Le service de renseignements suisse face à la menace allemande 1939-1945, 2006
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 1.7.1894 ✝︎ 19.10.1967 1894-07-011967-10-19 |