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ChristenNW

Nidwaldner Landleutegeschlecht, Korporationsbürger von Wolfenschiessen, Büren nid dem Bach und Buochs. Die Verwandtschaft mit Niklaus von Flüe (1417-1487) gründet auf der Heirat seiner Urenkelin Christina Scheuber mit Melchior Christen um 1540. Die grosse und weitverzeigte Familie erscheint erstmals 1433 mit Jenni Kristen von Altzellen, der Grundbesitz vom Kloster Engelberg erwarb. Vom Ende des 16. Jahrhunderts an bekleideten die Christen hohe Ämter der zivilen und militärischen Landesverwaltung (Stanislaus Alois ->), der gemeinen Vogteien sowie im Solddienst, wodurch sie in den Kreis der führenden Familien Nidwaldens und ins Patriziat aufstiegen. Um 1607 ging infolge der Verehelichung von Melchiors Sohn Wolfgang mit Anna Lussi, Tochter des Melchior Lussi, das Hechhuis in Wolfenschiessen an die Christen über (bis 1851). Dieser Zweig erlangte eine führende landjunkerliche Stellung in Wolfenschiessen (Jakob ->, Wolfgang ->, Werner ->), wo er auch Pfarrherren stellte: Johann Martin (1724-1794) veranlasste den Neubau der dortigen Pfarrkirche. In neuerer Zeit führten die Christen in Wolfenschiessen ein Wirtshaus und ein Hotel (Werner ->). Eine Linie brachte über Generationen Viehärzte hervor. Ein anderer Zweig liess sich über den Solddienst in Frankreich nieder, trug seit dem 18. Jahrhundert Adels- und Grafentitel und erwarb das Schloss Montigny bei Paris.

Quellen und Literatur

  • Kdm Unterwalden, 21971
  • P. Steiner, Die Gem., Räte und Gerichte im Nidwalden des 18. Jh., 1986
  • R. Wirz-Etlin, Lebensgesch. des Dr. med. Alois Christen, hg. von M. Lusser, 1990
  • B. Odermatt, Dallenwil, 1991, 275-282

Zitiervorschlag

Waltraud Hörsch: "Christen (NW)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 20.12.2003. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/024098/2003-12-20/, konsultiert am 07.12.2024.