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Stulz

Altes Landleutegeschlecht von Unterwalden mit Bürgerrecht in Buochs, Ennetbürgen und Stans. Die Stulz werden seit dem 15. Jahrhundert in Nidwalden erwähnt: 1415 bezeugt Peter die Vergabe eines Wegrechts in Wolfenschiessen und 1454 erscheint Hans im Buochser Steuerrodel. Bartolomäus (->) wurde 1501 Genosse von Stans und begründete 1512 mit seiner Wahl zum Nidwaldner Landammann die grosse Ämtertradition der Familie. Vom 16. bis 18. Jahrhundert brachte die Familie sechs weitere Landammänner hervor (->, ->, ->, ->, -> und ->). Daneben stellte sie auch Landesseckelmeister, Gesandte, Landschreiber, Landeshauptmänner, Landvögte und Kommissare. Einige Stulz waren im Dienst Frankreichs oder des Papstes als Söldnerführer aktiv. Einzelne trugen den Titel eines Ritters vom Goldenen Sporn. Insbesondere im 17. und 18. Jahrhundert prägte die Familie die Nidwaldner Politik, auch wenn sie nicht mit den grossen Landammännerdynastien wie den Lussi oder Keyser mithalten konnte. Johann Franz stiftete in den 1650er Jahren seinen Stammsitz und ein ansehnliches Vermögen für eine Priesterpfründe in Stans und einen noch bestehenden Fideikommiss. Nutzniesser ist bis heute der Älteste des Geschlechts. Die Stanser Hauptlinie erlosch Anfang des 20. Jahrhunderts, ebenso der von Franz Anton (1818, Barcelona), Hauptmann in spanischen Diensten, gegründete spanische Zweig. Die Linien von Buochs und Ennetbürgen existieren noch.

Quellen und Literatur

  • StANW, u.a. Stammbuch
  • K. von Deschwanden, «Urkundl. Verz. der Landammänner, Vorgesetzten und Amtsleute des Landes Unterwalden nid dem Wald», in Gfr. 26, 1871, 1-66, v.a. 60-65; 27, 1872, 1-88, v.a. 24-68
  • J. Odermatt, «Stans, Kniri», in BGN 41, 1983, 9-239, v.a. 39-54

Zitiervorschlag

Christoph Baumgartner: "Stulz", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.07.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/024113/2012-07-17/, konsultiert am 22.03.2025.