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Beat FidelZurlauben

Porträt von Beat Fidel Zurlauben, geschaffen von Heinrich Pfenninger, abgedruckt in Helvetiens berühmte Männer in Bildnissen, Band 2, Zürich 1784 (Schweizerische Nationalbibliothek, Bern).
Porträt von Beat Fidel Zurlauben, geschaffen von Heinrich Pfenninger, abgedruckt in Helvetiens berühmte Männer in Bildnissen, Band 2, Zürich 1784 (Schweizerische Nationalbibliothek, Bern).

3.8.1720 Zug, 13.3.1799 Zug, katholisch, von Zug. Sohn des Beat Ludwig und der Maria Anna Burtz von Seethal. 1754 Maria Barbara Helena Elisabeth Kolin, Tochter des Johann Jakob, Obersten. Gefördert durch seinen Onkel Beat Franz Plazidus (->) genoss Beat Fidel Zurlauben eine hervorragende Erziehung in Radolfzell, Mantes-la-Jolie (Ile-de-France) und 1732-1737 am Collège des Quatre-Nations in Paris. Er trat 1735 als Fähnrich in französische Dienste. 1744 übernahm er als Hauptmann die Kompanie seines Onkels im Garderegiment, wurde 1748 Brigadier, 1762 Maréchal de camp und 1780 Generalleutnant. Ab 1767 war Zurlauben selbst Inhaber der Gardekompanie, trat diese aber 1780 seinem Schwiegersohn Jost Dürler ab. Im gleichen Jahr erhielt er rund 12'200 französische Pfund Pensionen von Frankreich. 1752 wirkte er als Rat sowie Dolmetscher und Sekretär des französischen Königs. Vergeblich bemühte sich Zurlauben um das Amt des Pensionenausteilers in Stadt und Amt Zug. Auch scheiterte sein Versuch, 1756 in den Zuger Rat zu gelangen. 1770 erbte er die Gerichtsherrschaft Anglikon und Hembrunn (Fideikommiss). 1777 wurde er Erbmarschall des Klosters Muri. Zurlauben betrieb historische Studien und Quellenforschung. Er verfasste eine achtbändige Geschichte der Schweizer Offiziere im Dienst Frankreichs ("Histoire militaire des Suisses au service de la France" 1751-1753) mit den vier Ergänzungsbänden "Code militaire des Suisses" (1758-1764) und veröffentlichte 1780-1788 die illustrierten "Tableaux topographiques, pittoresques, physiques, historiques, moraux, politiques, littéraires, de la Suisse". Er leistete Vorarbeiten für sein geplantes Adelslexikon "Nobiliaire Suisse". An die Werke von Philippe-André Grandidier, Gottlieb Emanuel von Haller, Johann Jacob Leu und Hans Jakob Holzhalb steuerte er Beiträge und Urkunden bei. Als Associé honoraire de l'Académie des inscriptions et belles-lettres in Paris (1749) sowie als Mitglied der Helvetischen Gesellschaft und der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich (1762) pflegte er ausgedehnte Briefkontakte. Von seiner Korrespondenz mit Gelehrten sind über 3000 Briefe erhalten. Das Familienarchiv, das Zurlauben durch seine Aktensammlungen und eine rund 10'000 Werke umfassende Bibliothek ergänzte, bildet als Zurlaubiana den Grundstock der Aargauer Kantonsbibliothek und ist eine Fundgrube historischer Quellen.

Quellen und Literatur

  • Zurlaubiana AH
  • K.-W. Meier, Die Zurlaubiana, 1981
  • A. Arnold, Die topograph. Ansichten der Tableaux de la Suisse (Paris 1780-1788), Liz. Bern, 2006
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Zitiervorschlag

Urs Amacher: "Zurlauben, Beat Fidel", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.09.2021. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/024467/2021-09-03/, konsultiert am 28.03.2024.