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Gabriele deGabrieli

Allegorisches Porträt. Schabkunstblatt um 1740, gestochen von Johann Jakob Haid nach einer Zeichnung von Johann Georg Bergmüller, das Bildnis nach einem Gemälde von J. Winter (Zentralbibliothek Zürich, Graphische Sammlung und Fotoarchiv).
Allegorisches Porträt. Schabkunstblatt um 1740, gestochen von Johann Jakob Haid nach einer Zeichnung von Johann Georg Bergmüller, das Bildnis nach einem Gemälde von J. Winter (Zentralbibliothek Zürich, Graphische Sammlung und Fotoarchiv). […]

18.12.1671 Roveredo (GR), 21.3.1747 Eichstätt (Bayern), kath., von Roveredo. Sohn des Giovanni, Baumeisters, und der Domenica, einer Schwester des Architekten Gaspare Giovanni Zuccalli. 1) 1710 Giovanna Marta Tini, 2) 1716 Magdalena Pfaller. 1689/90 kam G. nach Wien, wo er zuerst für den Gf. Andreas von Kaunitz und ab 1694 als Mitarbeiter von Domenico Martinelli für den Fürsten Johann Adam von Liechtenstein sowie 1694-1703 bzw. 1706-16 für die Markgf. Georg Friedrich und Wilhelm Friedrich von Ansbach tätig war. 1709 wurde er Wilhelm Friedrichs Bauleiter, renovierte dessen Residenz und baute das Prinzenschlösschen. 1695 hielt er sich in Rom auf. 1714-47 war er Bauleiter im Dienste des Fürstbf. von Eichstätt, für den er über dreissig Kirchen, Schlösser, Paläste und Denkmäler erbaute, darunter 1714 die Westfassade des Doms, 1719-21 die Kirche Notre Dame, 1721-22 die Oberstjägermeisterei, 1726-28 den Palast der Kanzlei, 1733 den Ritterpalast und das Generalvikariat, 1729-30 das Grabmal des Bf. von Castell, 1732-35 die Sommerresidenz und 1737 die Propstei. In Eichstätt führte G. auch für andere Auftraggeber versch. Werke aus: 1715-19 das Kloster Rebdorf, die Paläste Arzat-Gebsattel (1715), Welden (1715-17), Schönborn (1721), Ostein-Riedheim (1723-24), Welten-Schellard und Beyschlag (1738). 1733 restaurierte er das eigene Haus in der Marktgasse, der heutigen Gabrielistrasse. Zudem baute G. die Propstei und die Kapelle der hl. Maria im Augsburger Dom, 1722-23 die Kirche Hitzhofen, 1718-24 das Schloss Bertoldsheim, 1725 die Orangerie des Schlosses Oettingen und 1733-36 die Pfarrkirche Herrieden. Zu den wichtigsten Mitarbeitern von G. gehörten seine Brüder Francesco und Giovanni Gaspare und die aus demselben Tal stammenden Giovanni Rigaglia, Andrea und Domenico Reguzio sowie Giovanni Domenico Barbieri, die viele seiner Pläne umsetzten. Zusammen mit den Bündnern Enrico Zuccalli - mit dem er verwandt war - und Giovanni Antonio Viscardi gilt G. als einer der wichtigsten Barockvertreter in Süddeutschland. In Roveredo steht heute noch sein Geburtshaus.

Quellen und Literatur

  • A.M. Zendralli, I magistri grigioni, 1958, 86-99
  • Graubündner Baumeister und Stukkateure, hg. von M. Kühlenthal, 1997, v.a. 244-292
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 18.12.1671 ✝︎ 21.3.1747

Zitiervorschlag

Cesare Santi: "Gabrieli, Gabriele de", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.08.2005, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/024487/2005-08-30/, konsultiert am 09.12.2024.