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Giovanni AntonioViscardi

27.12.1645 San Vittore, 9.9.1713 München, katholisch, von San Vittore. Sohn des Bartolomeo (->). 1675 Maria Magdalena Tognola. Giovanni Antonio Viscardi war ab 1674 in Bayern tätig, wo er 1678 zum Hofmaurermeister und 1685 zum Hofbaumeister ernannt wurde. 1688 baute er das Jesuitengymnasium Landshut, 1695 das Münchner Stadthaus der Gräfin Maria Adelheid Theresia von Rivera-Preysing und 1696-1698 den Dechanthof Landshut. Im Auftrag des Kurfürsten errichtete er 1692-1694 das Kloster Fürstenfeld und entwarf die Pläne für dessen Kirche (1700 Beginn der Arbeiten). 1697 erstellte er Schloss Neuhofen in Sendling bei München und restaurierte 1697-1698 die Jesuitenkirche St. Michael in München. Ferner realisierte er 1696-1707 Schloss Helfenberg und 1700-1710 die Wallfahrtskirche Maria Hilf in Freystadt, die als sein Meisterwerk gilt. 1700-1702 hielt sich Viscardi für den Umbau der St.-Salvator-Kirche in Augsburg auf. 1702-1707 errichtete er das Prämonstratenserkloster Schäftlarn, 1702 zwei Pavillons für Schloss Nymphenburg und 1702-1705 die Kolonnaden für das Schlösschen Lustheim. Es folgte eine arbeitsreiche Phase als Hofbaumeister an verschiedenen Orten in Bayern, wo Viscardi Sakral- und Profanbauten erstellte. 1705 begann er mit dem Bau der Prämonstratenserkirche Neustift und realisierte wahrscheinlich auch das Kloster. Im selben Jahr entwarf er das erste Projekt für die Dreifaltigkeitskirche in München, die 1711-1714 errichtet wurde. In San Vittore erweiterte und restaurierte er den von seinem Vater erbauten Palazzo Viscardi, der seit 1949 das Museo moesano beherbergt. Zwei Monate vor seinem Tod wurde er zum Oberhofbaumeister Bayerns ernannt. Viscardi zählt zu den bedeutendsten Misoxer Architekten, dessen zahlreiche Bauwerke die nachfolgenden deutschen Baumeister prägten. Antonio, einer seiner Söhne, war Veltliner Landeshauptmann.

Quellen und Literatur

  • A.M. Zendralli, I magistri grigioni, 1958, 146-152
  • K.-L. Lippert, Giovanni Antonio Viscardi, 1969
  • M. Pfister, Baumeister aus Graubünden, Wegbereiter des Barock, 1993, 66-74, 289 f.
Weblinks
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Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ 27.12.1645 ✝︎ 9.9.1713

Zitiervorschlag

Cesare Santi: "Viscardi, Giovanni Antonio", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 29.08.2013, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/024501/2013-08-29/, konsultiert am 16.02.2025.