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Maestrani

Die aus Aquila (heute Gem. Blenio) stammende Fam. machte sich im 19. und 20. Jh. mit der Herstellung und dem Handel von Schokolade einen Namen. Giuseppe wanderte in die Lombardei aus und war nach seiner Rückkehr 1826-29 Chocolatier in Lugano. Sein Sohn Aquilino (->) gründete 1852 in Luzern eine Schokoladenfabrik, die 1859 nach St. Gallen verlegt wurde. Seine drei Söhne Ludovico, Roberto und Savino erweiterten 1884 den Firmensitz und eröffneten 1887 eine Filiale in Bregenz (bis 1897). 1905 stockte das Unternehmen sein Kapital mit Fremdmitteln auf, um den amerikan. Markt zu erobern. Im Zuge einer weiteren Rekapitalisierung 1912-13 verlor die Fam. die Kontrolle über das Unternehmen, das von da an den Firmennamen Maestrani Schweizer Schokoladen AG trug. 1923 sanierte der Treuhänder Jakob Guyer das Unternehmen im Auftrag einer Gläubigerbank und führte es unter seiner Leitung (bis 1961) zum wirtschaftl. Erfolg zurück. Zwischen 1998 und 2001 erfolgte der Zusammenschluss mit der Schokoladenfabrik Munz in Flawil, wohin die ganze Produktion der Gruppe nach und nach verlegt wurde. Um 2000 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von ca. 48 Mio. Fr. und beschäftigte rund 180 Mitarbeiter. Anna, Robertos Schwiegertochter, war Mitbesitzerin der Firma A. Maestrani & Co., die 1922-27 in Lugano tätig war.

Quellen und Literatur

  • F. Bruni, I cioccolatieri dall'artigianato all'industria, 1946
  • 100 Jahre Schokolade M., 1852-1952, 1952
  • Giornale del Popolo, 27.2.2001

Zitiervorschlag

Marco Marcacci: "Maestrani", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.08.2008, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/024717/2008-08-28/, konsultiert am 05.10.2024.