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HermannSchlatter

16.9.1873 Unterhallau (heute Hallau), 29.8.1953 Stein am Rhein, konfessionslos, von Unterhallau. Sohn des Johann Georg, Nagelschmieds und Landwirts, und der Marie geb. Meyer. 1905 Louise Meyer, Tochter des Gottlieb, Kupferschmieds. Schulen in Unterhallau, Lehre als Typograf in Unterhallau und Zürich, Welschlandaufenthalt. Ab 1893 arbeitete S. als Buchdrucker in Bern, wo er im Kreis um Carl Vital Moor politisiert wurde, 1898-99 im Stadtrat (Legislative) sass und 1898 die Unionsdruckerei ("Berner Tagwacht") gründete, die er bis 1899 leitete. 1899-1901 studierte er Recht in Bern und Basel, brach das Stud. aber wegen Geldmangels ab. Zurück in Unterhallau und Schaffhausen, verhalf S. der Arbeiterbewegung zum Durchbruch: Ab 1901 war er Redaktor der "Klettgauer Zeitung" sowie 1902-07 des Blatts "Echo vom Rheinfall" und wirkte 1902-03 als erster Arbeitersekretär. 1903 eröffnete er eine Anwaltspraxis. 1903-16, 1919-28 und 1937-53 sass S. für die SP im Schaffhauser Kantonsrat (1915 und 1941 Präs.). Er gehörte 1907-08 dem Grossstadtrat von Schaffhausen, 1908-17 als erster Arbeitervertreter dem Stadtrat (Baureferent) an. 1918-19 war er Stadtpräsident, trat jedoch nach dem Landesstreik zurück. 1919-34 verwaltete er die Allg. Konsumgenossenschaft und gründete 1921 die Unionsdruckerei ("Schaffhauser Arbeiter-Zeitung") mit, deren Verwaltungsrat er bis 1953 vorstand. 1934-43 war er Redaktor des "Genossenschaftl. Volksblatts" in Basel und 1936-52 Oberrichter in Schaffhausen.

Quellen und Literatur

  • StadtA Schaffhausen, Personalia
  • K. Bächtold, «Hermann S.», in SchBeitr. 46, 1969, 275-282
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Zitiervorschlag

Matthias Wipf: "Schlatter, Hermann", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 09.08.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/024744/2011-08-09/, konsultiert am 02.12.2023.