Kantonale Strafanstalt von Freiburg mit angeschlossenem Landwirtschaftsbetrieb, in den Gemeinden Mont-Vully (Sugiez) und Galmiz FR gelegen. Nach der Juragewässerkorrektion erwarb der Kt. Freiburg ab 1895 im Grossen Moos Land für einen landwirtschaftl. Betrieb (1906: 390 ha). 1898 wurde mit der Unterbringung von Häftlingen begonnen, die aufgrund von Kleindelikten verurteilt worden waren. Die Grundsätze des Strafvollzugs entsprachen jenen der bern. Strafanstalt Witzwil. Im Gefolge der Reform des Strafvollzugsrechts und -systems (1915) erhielt B. eine autonome Verwaltung. Versch. Kategorien von Gefangenen (Kriminelle, Kleindelinquenten und Fürsorgefälle beider Geschlechter) wurden nun aufgenommen, die in Zellen untergebracht und im Landwirtschaftsbetrieb beschäftigt werden sollten. Nach den Plänen von Charles Jungo baute Léon Jungo 1915-16 den Pavillon für die Frauen und ebenso 1917-19 das Hauptgebäude, 1931-32 erfolgte unter Edmond Lateltin der Bau der Kirche. Bis 1955 waren in B. auch Minderjährige, bis 1970 auch vom fürsorgerischen Freiheitsentzug Betroffene inhaftiert. Die Frauenabteilung schloss 1971. Gemäss dem Konkordat von 1966 zwischen den französischsprachigen Kantonen und dem Tessin übernimmt B. die Erstdelinquenten. Seit 1920 besteht eine Bahnverbindung zwischen B. und Sugiez. In B. wird v.a. Gemüsebau und Rinderzucht betrieben.
Quellen und Literatur
Systematik
Kulturerbe / Gefängnis |