Die G. ging 1804 aus dem "Peuple vaudois. Bulletin officiel" hervor, das Gabriel-Antoine Miéville 1798 in Lausanne gegründet hatte. Er gab die G. bis 1822 heraus. Sie erschien 1804-55 zwei- oder dreimal wöchentlich, ab 1856 täglich, 1917-28 zweimal täglich, dann während mehrerer Jahre dreimal täglich, ab 1965 wieder täglich. Bedeutende Journalisten des liberal ausgerichteten Blattes waren Edouard Secretan, Albert Bonnard, Edmond Rossier, Edgar Junod, Georges Rigassi, Gaston Bridel, Georges Duplain, Pierre Béguin und Franck Jotterand. Die beiden Letztgenannten lancierten und leiteten die Samstagsbeilage "Gazette littéraire", die in der Westschweiz zwischen 1949 und 1972 das wichtigste kulturelle Informationsorgan war. In den 1960er Jahren geriet die G. zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten. Ab 1970 verstärkte sie die redaktionelle Zusammenarbeit mit dem Journal de Genève, das sie 1991 vollständig übernahm; ihr Name erschien nur noch in dessen Untertitel. 1998 verschwand mit dem "Journal" auch die G.
"Die grosse Westschweizer Tageszeitung". Plakat von 1943, signiert Richmond (Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung, Zürcher Hochschule der Künste).
Quellen und Literatur
- P. Grellet, Reflets de cent cinquante années, 1948
- Blaser, Bibl., 430
- A. Clavien, Histoire de la G., 1874-1917, 1997
Kurzinformationen
Kontext | Bulletin helvétique |