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LaSuisseZeitung

Die Genfer Tageszeitung La Suisse erschien erstmals Anfang Mai 1898 und wurde in drei verschiedenen Ausgaben täglich für 5 Rp. auf der Strasse verkauft. Ihr erster Chefredaktor war Gaspard Vallette. Ursprünglich Sprachrohr der demokratischen bzw. liberalen Partei, wurde sie ab 1903 ein politisch neutrales und volkstümliches Informationsblatt. Die ersten drei Jahre und dann wieder ab 1913 erschien die La Suisse auch sonntags. In die Pressegeschichte eingegangen ist die erste Sondernummer vom September 1898 zur Ermordung der Kaiserin Elisabeth von Österreich. Während des Ersten Weltkriegs erschienen über hundert Spezialausgaben, die sich durch ihre Aktualität auszeichneten.

Ab 1918 war Alfred Nicole Verwaltungsrat der Société de publicité et d'imprimerie, welche die La Suisse herausgab. 1929-1964 leitete er als Verwaltungsratsdelegierter der Sonor SA die Herausgabe der La Suisse. Sein Enkel Jean-Claude Nicole wurde 1962 Direktor der Sonor SA und brachte die Zeitung durch aggressive Marketingmethoden sowie einen Ausbau der Sportredaktion in den 1970er Jahren auf die bisher höchste Auflage von über 85'000 Exemplaren. Beliebt waren die humoristischen Kolumnen von Jack Rollan ("Le Bonjour") und Raoul Riesen ("Le Renquilleur"), dem Hofnarren der La Suisse. Riskante Investitionen von Nicole, so im Satellitenfernsehprojekt Tel Sat, im Lokalradio Mont-Blanc und in der Übernahme von Zeitungstiteln (u.a. "La Gazette de Moutier", "La Semaine sportive"), brachten die La Suisse an den Rand des Abgrunds und endeten im März 1994 mit deren Konkurs.

Quellen und Literatur

  • La Suisse: un journal disparu il y a une année, 1995
Weblinks

Zitiervorschlag

Ernst Bollinger: "Suisse, La (Zeitung)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.12.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/024806/2013-12-03/, konsultiert am 19.03.2024.