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Hamberger

Unternehmerfam. in Oberried am Brienzersee. 1875 gründete der aus einem seit 1556 in Zürich nachgewiesenen Geschlecht stammende Gymnasiallehrer Johann Rudolf (1821-97) eine Feuerwerksfabrik, die er um 1890 zusammen mit seinen Söhnen Karl (1857-1940) und Friedrich (1860-1945) betrieb. Ursprünglich dachte er an die Versorgung der von ihm initiierten bengal. Beleuchtung der Giessbachfälle mit pyrotechn. Material. Doch bald entwickelte sich die Firma zur führenden schweiz. Feuerwerksherstellerin und genoss internat. Ruf (1912 Feuerwerk anlässlich des Besuchs von Ks. Wilhelm II. in der Schweiz). Während des 1. Weltkriegs schrumpfte die Belegschaft von 50 auf 10 Personen, und die Fabrik konnte sich, wie 1939-45, nur dank der Produktion von kriegstechn. Material (u.a. Signalpatronen) über Wasser halten. Unter der Leitung von Karls Sohn Hans (1891-1959), der zusammen mit seinen Geschwistern 1924 die Firma übernahm, wurde um 1955 mit 120 Festangestellten und fast ebenso vielen Heimarbeitern der Höhepunkt der Geschäftstätigkeit erreicht. Sein Sohn Rudolf (1932-85) führte das Unternehmen weiter. 1989 musste es an die dt. Piepenbrock-Gruppe, den grössten europ. Feuerwerkshersteller, verkauft werden.

Quellen und Literatur

  • Chronik der Gem. des Kt. Bern 2, 1953, 170 f.
  • Der Bund, 23.5.1985
  • A.A. Häsler, Berner Oberland, 1986
  • H. Ineichen, «Die H. Saga», in Oberrieder Brattig 5-7, 1987-90
  • D. Wyss-Theiler, «Ihr feuriger Auftritt findet in der Dunkelheit statt: Kunstfeuerwerkfabrik Hans H. AG, Oberried», in Bärner Brattig 1, 1999, 13-15

Zitiervorschlag

Christoph Zürcher: "Hamberger", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 07.10.2010. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/024858/2010-10-07/, konsultiert am 18.04.2024.