Die Hammerwerke und mechan. Werkstätten R. Müller AG in Worblaufen (heute Gem. Ittigen) am ehem. Worblenkanal gründeten auf einer Hammerschmiede-Tradition, die bis mind. 1490 zurückreichte. 1844 erbte Rudolf (->) den Betrieb, 1850 übernahm er dessen Leitung. Unter Rudolf, seinen Söhnen (ab 1879) und Enkeln (ab 1907) wurden die Hammerwerke laufend modernisiert: 1871 wurde nach einem Brand ein Neubau mit drei Wasserrädern errichtet und 1899 eine Francis-Turbine eingebaut. Die Elektrifizierung machte die Werke vom Kanal unabhängig und führte 1933-56 zu einer starken Erweiterung des Betriebs. Ab 1944 waren die Hammerwerke eine Familien-AG. Die Produktion umfasste vielfältige Werkzeuge und Schmiedestücke, anfänglich für Postkutschen und den Bahnbau, nach 1900 für die Armee (Pionier- und Geniewerkzeug, Waffenteile), die Maschinen- und Autoindustrie und den Kraftwerkbau. Zu Beginn des 21. Jh. war die Firma auf nahtlos gewalzte Ringe und Schmiedestücke spezialisiert. Die Zahl der Beschäftigten sank mit der Betriebsmodernisierung von 70 (1944) auf 48 (1975) bzw. 22 (2003). 2014 wurde der Betrieb geschlossen.
Quellen und Literatur
- C. Lerch, 100 Jahre Hammerwerke Müller Worblaufen 1844-1944, 1944