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Nardin

Uhrmacherfam. in Le Locle, ursprünglich aus Verlans (Franche-Comté). Der Stammvater der Fam., Jean-Léonard, Baumeister (1754), wurde 1786 in Neuenburg und 1843 in Valangin eingebürgert. Von seinen Söhnen Jean-Frédéric (1788-1855), Gehäusemacher, Henri-Louis (1790-vor 1863) und Léonard Frédéric (1792-1859), beide Uhrmacher, stammen die drei Zweige der im Uhrengewerbe tätigen N. ab. Ihre Nachkommen prägten im 19. und Anfang des 20. Jh. das polit. Leben auf lokaler und regionaler Ebene. Der Sohn von Léonard Frédéric, Ulysse (->), gründete 1846 die Firma Ulysse Nardin und steht am Anfang der Linie, die Chronometer produzierte. Ulysses Sohn Paul David (1855-1920) und seine Enkel Maurice Alexandre (1883-1902), Alfred (1884-1970), Ernest (1887-1940), Gaston (1890-1966) und Jacques-André (1892-1950) sicherten den Fortbestand der Fabrik. Paul David taufte das auf Schiffschronometrie spezialisierte Unternehmen 1886 in Paul-D. Nardin um. Anfang des 20. Jh. wurde der Markenname Ulysse Nardin wieder aufgenommen und die Firma, die 1918 rund hundert Leute beschäftigte, 1922 unter dem ursprüngl. Namen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Bis 1975 blieb die Aktienmehrheit in den Händen der Familie. In den 1970er Jahren stand es schlecht um die Firma, die der Schweizer Rolf W. Schnyder 1983 übernahm. 2007 beschäftigte das Unternehmen 280 Personen, davon 230 in Le Locle und in La Chaux-de-Fonds.

Quellen und Literatur

  • Biogr.NE, 3, 256-268
  • J.-P. Bourdin, Répertoire des horlogers loclois, XVIIe-XXe siècles, 2005, (mit Bibl.)

Zitiervorschlag

Estelle Fallet: "Nardin", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.11.2010, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/024967/2010-11-02/, konsultiert am 11.09.2024.