Aus Savoyen stammendes, kath. Geschlecht, das 1709 in Rapperswil (SG) das Bürgerrecht erhielt und ab 1756 seinen Wohnsitz in der Herrengasse 5 hatte. Die Fam. kam im 18. Jh. rasch zu ansehnlichem Wohlstand und Sozialprestige. Mehrere Mitglieder bekleideten öffentl. Ämter in Rapperswil, u.a. jenes eines Richters, Stadtschreibers, Säckelmeisters und Spitalpflegers. Sie hatten Einsitz im Gr. und Kl. Rat, wirkten aber auch als Ärzte, Bauherren und Goldschmiede; so wird im Heimatmuseum ein Gebetbuch von 1731 mit Silberbeschlägen und Wappen aufbewahrt. Im 19. Jh. brachte die Fam. bedeutende Musiker hervor, etwa Franz Joseph (->) und seine Söhne Karl (->) und Gottlieb. Letzterer arbeitete als Domorganist in Philadelphia. Carl Johann (->), Bruder des Franz Joseph, war Bf. von St. Gallen. Mit Maria Rosa Cäcilia (1826-1913), Franz Josephs Tochter, die eine Musikausbildung in Frankfurt a.M. genoss, als Klavierlehrerin tätig war, Haushälterin ihres Onkels Bf. Carl Johann wurde und einen Altar in der Otmarskirche St. Gallen stiftete, starb das Geschlecht aus.
Quellen und Literatur
- Die Ostschweiz, 22.1.1913, (Abendbl.)
- Kdm SG 4, 1966
- A. Disch, Franz Josef G. von Rapperswil, 1799-1869, 1982, 11
- H.B. Kälin-Sautter, «Die Rosenstadt Rapperswil und ihre Geschlechter im Wechsel der Jahrhunderte», in JbSGF 1986, 45-62, v.a. 56 f.
- Die Bf. des Bistums St. Gallen, hg. von J. Müller, 1996