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Vetterli

Wappen der Familie Vetterli von Wagenhausen, gezeichnet von Hans Lengweiler nach einem Siegelstempel des 19. Jahrhunderts aus Familienbesitz, abgedruckt im Thurgauer Wappenbuch von Julius Rickenmann (Hg.), 1940, Genf (Schweizerische Nationalbibliothek, Bern).
Wappen der Familie Vetterli von Wagenhausen, gezeichnet von Hans Lengweiler nach einem Siegelstempel des 19. Jahrhunderts aus Familienbesitz, abgedruckt im Thurgauer Wappenbuch von Julius Rickenmann (Hg.), 1940, Genf (Schweizerische Nationalbibliothek, Bern).

Um 1600 in Rheinklingen und Wagenhausen, 1763 in Kaltenbach bezeugte reformierte Familie. Die in Rheinklingen sesshaften Vetterli gehörten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu jenen Bauern, die während fünf Jahren regelmässig den Güterverkehr auf dem Rhein blockierten, weil die Schiffschlepper bei Hochwasser die flussnahen Äcker und Gärten zertrampelten. Der Konflikt endete 1775 mit einem Appellationsurteil der höchsten Instanz in der Landgrafschaft Thurgau. 1787 war Kaspar Vetterli Richter am Gericht Wagenhausen, 1798 Leonhard Vetterli von Wagenhausen Mitglied des Inneren Landesausschusses. Mehrere Vetterli gehörten dem Grossen Rat des Kantons Thurgau an, darunter Ulrich Vetterli (1895-1914) und Albert Vetterli (1931-1954). Hans Jerg Vetterli wird 1706 und 1744 als Müller auf der unteren Mühle Klingenriet genannt. Bekanntester Vertreter ist Friedrich Vetterli, Erfinder des sogenannten Vetterligewehrs. Paul Vetterli (1894-1961) wirkte als Redaktor und Schriftsteller für Jagdliteratur, Irma Vetterli (1900-1987) ab 1924 als Ärztin in Zürich.

Quellen und Literatur

  • Neue Schweizer Biographie, Bd. 1, 1938, S. 548.
  • Fehr, Hans-Jürg: Bauern gegen Schiffschlepper. Die Güterschifffahrt zwischen Schaffhausen und Stein am Rhein in motorlosen Zeiten, 2021.

Zitiervorschlag

Erich Trösch: "Vetterli", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 07.01.2025. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/025076/2025-01-07/, konsultiert am 06.02.2025.