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Audéoud

Aus Saint-Laurent du Cros en Champsaur (Departement Hautes Alpes, F) stammendes, noch heute bestehendes Geschlecht, urkundlich bezeugt ab 1518. Charles-Pierre, Pierre-Frédéric und Charles emigrierten 1686 nach der Aufhebung des Edikts von Nantes in die Schweiz. Im Gegensatz zu seinen beiden Brüdern kehrte Charles-Pierre später nach Frankreich zurück. Pierre-Frédéric (1664-1738), der bereits als vermögender Mann in die Schweiz gekommen war, lebte in Lausanne, Moudon, Payerne und erhielt 1701 das Bürgerrecht in Cudrefin. Er besass Ländereien in der Nähe von Genf (Bossey, Troinex) und erstand 1704 das Genfer Bürgerrecht für 5250 Gulden. Er und einige seiner Nachkommen (sein Bruder blieb kinderlos) gründeten in Genf verschiedene Handelsgesellschaften (Gewürze, Stoffe). Sein Enkel Michel, Bankier, ab 1782 im Rat der Zweihundert, wurde der Börsenspekulation angeklagt und 1794 von den Revolutionären hingerichtet, worauf einer seiner Söhne nach Frankreich zurückkehrte, zum Katholizismus konvertierte und 1815 die französische Staatsbürgerschaft erwarb. Während der Restauration waren mehrere Audèoud Mitglieder des Repräsentierenden Rats. Die Familie brachte in den verschiedensten Bereichen Persönlichkeiten hervor: Notare, Geistliche, Wissenschaftler, Militärs (z.B. Alfred ->), und Künstler, zum Beispiel den Maler und Sammler Jean-François genannt James (1793-1857), Verwalter des Musée Rath in Genf. Die Audéoud waren unter anderem mit den Familien Dupan, Des Arts, Fazy, Long und Viande verschwägert.

Quellen und Literatur

  • AEG, FamA (18.-19. Jh.)
  • Galiffe, Notices généal. 4, 16-39
  • Livre du Recteur 2, 84-86
  • Die Hugenotten in der Schweiz, Ausstellungskat. Lausanne, 1985, 123-125

Zitiervorschlag

Jacques Barrelet: "Audéoud", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 20.12.2002, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/025468/2002-12-20/, konsultiert am 18.04.2024.