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CramerGE

Fam. von Beamten, Rechtsberatern, Gelehrten, Verlegern, Ärzten und Bankiers. In Genf ist die Fam. seit 1634 ansässig, als Jean-Ulrich, ein Anhänger des neuen Glaubens, aus Strassburg einwanderte; 1668 erhielt er zusammen mit seinen drei Söhnen, den Begründern der drei Linien der Fam., das Bürgerrecht. Die Fam. betrat mit Gabriel (1641-1724), der 1677 Mitglied im Rat der Zweihundert war, die polit. Bühne. Seine Enkel Gabriel (->) und Jean (->) wirkten als Prof. der Mathematik bzw. als Rechtsberater und Bürgermeister. Im 18. Jh. festigte die Fam. ihre gesellschaftl. Stellung; in polit. Hinsicht schloss sie sich dem konservativen Lager an. Die Brüder Gabriel (->) und Philibert (1727-79) waren Freunde Voltaires und gaben dessen Werke heraus; in Voltaires Briefen werden sie als "Caro" und "Prince" bezeichnet. Sie betrieben eine Sortimentsbuchhandlung, die sich auf ein Europa umspannendes Netz von Geschäftspartnern stützten konnte. Die Verlagstradition wurde im 20. Jh. von Gérald (->) fortgeführt, die wissenschaftl. Tradition von Marc (->).

Quellen und Literatur

  • AEG, Nachlass
  • Schweiz. Geschlechterbuch 2, 109-114; 6, 128-133
  • L. Cramer, Une famille genevoise, 1952
  • G. Barber, «The Cramers of Geneva and their Trade in Europe between 1755 and 1756», in Studies on Voltaire and the 18th Century 30, 1964, 377-413

Zitiervorschlag

Barbara Roth: "Cramer (GE)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 16.03.2004, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/025496/2004-03-16/, konsultiert am 29.03.2024.