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Firmenich

Ref. Genfer Fam., die ursprünglich aus Köln stammte. Der Genfer Zweig geht auf Karl bzw. Charles (1847-1934) zurück, der in der Rhonestadt die dt. Farbwerke Bayer & Co. vertrat und dort 1880 das Bürgerrecht erhielt. 1934 gab die Fam. ihren Namen dem 1895 von Philippe Chuit, dem Schwiegersohn von Charles F., und Martin Naef gegründeten Unternehmen zur Herstellung von synthet. Parfüms und Aromen. Die Gesellschaft firmierte zuerst als Kollektivgesellschaft Chuit & Naef und wurde 1898 in eine Kommanditgesellschaft überführt (Chuit, Naef & Cie.). 1900 siedelte das Unternehmen in ein Fabrikgebäude im Genfer Quartier La Jonction über. Im gleichen Jahr trat Fred (->), der Schwager von Philippe Chuit, in die Firma ein. Chuit zog sich 1910 aus dem Leitungsgremium zurück. Bis 1943 war Fred die treibende Kraft und leitete die Handelsabteilung. Die Gesellschaft wurde zur Kommanditgesellschaft M. Naef & Cie., 1923 zur Kollektivgesellschaft und 1927 zur Aktiengesellschaft. 1921 gewann Chuit, der bis anhin der einzige Forschungsverantwortliche gewesen war, den ETH-PD Leopold Ruzicka zum Mitarbeiter. 1934 wurde die Gesellschaft in Firmenich & Cie., Nachfolger von Chuit, Naef & Cie., umbenannt, 1972 in Firmenich SA. 1952 übernahm sie die Konkurrentin Usines de l'Allondon SA, deren Anlagen ab 1962 als Pilotbetrieb dienten. Die Fabrik in La Jonction wurde weiter ausgebaut; 1976 erfolgte die Einweihung eines neuen Betriebsgebäudes in Meyrin-Satigny. 2002 übernahm die vierte Generation der F. das Unternehmen, doch werden die Mitarbeiter seit langem in der ganzen Schweiz und im Ausland rekrutiert. Die Firma, die ein Familienunternehmen geblieben ist, hat in ihrem Bereich Weltruf erlangt und zählt mehr als 20 Betriebe, rund 50 Gesellschaften und ca. 25 Agenturen, die über alle Kontinente verteilt sind. Sie beschäftigte 2001 an die 4'440 Mitarbeiter, davon ca. 1'400 in der Schweiz. Der Umsatz erreichte zu diesem Zeitpunkt 2 Mrd. Fr.

Quellen und Literatur

  • Nachfolger von Chuit, Naef & Cie Genf, 1895-1945, 1945
  • R. Firmenich, De Chuit & Naef à Firmenich SA, 1989
  • Encycl.GE 7, 87-94
  • R. Wuillemin et al., Hier, aujourd'hui, demain: un siècle pour vos sens: 1895-1995, 1995
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Jean de Senarclens: "Firmenich", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 10.04.2007, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/025510/2007-04-10/, konsultiert am 19.03.2024.