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deGrenus

Genfer Militärs- und Magistratenfam., ursprünglich von Armentières (bei Lille), 1553 von Karl V. in den Adelsstand erhoben. Claude (1566-1618) erwarb 1593 das Bürgerrecht von Morges, sein Sohn François (1593-1651), Bankier, 1620 jenes von Genf, was ihm die Türen zum Rat der Zweihundert, dann zum Rat der Sechzig öffnete. Der Adelsstand wurde François von Ks. Ferdinand III. bestätigt. Jean-Ferdinand (1752-1831) erhielt den vererbbaren Titel eines Barons des Kaiserreichs verliehen. Im 17. und 18. Jh. stellte die Fam. zahlreiche Offiziere in fremden Diensten, v.a. in Frankreich (Pierre ->), aber auch in Venedig und in Holland. Von der zweiten Generation an heirateten die G. in Genfer Patriziergeschlechter ein, v.a. in die Fam. de Normandie, Lullin und Pellisari. Die G. nahmen auch am polit. Leben Anteil. Mehrere von ihnen gehörten dem Rat der Zweihundert an, darunter Jacques (->), einige waren Syndic. Sie waren begütert und setzten ihr Vermögen v.a. für Fürsorgeeinrichtungen grosszügig ein (Théodore ->). Jacques (1620-97) war dreimal Erster Syndic und Wohltäter des Bürgerspitals (Hôpital général). Seine sechs Söhne sassen im Rat der Zweihundert. Sein Bruder Théodore (1637-1709) war Generalstaatsanwalt, dann Syndic; Théodores Sohn Gabriel (1672-1738) wirkte 1737 als Erster Syndic und griff in dieser Funktion in die Wirren des Jahres 1737 ein. Sein Sohn Jean-Louis (1711-82), ebenfalls Erster Syndic, war erster Präs. der Genfer Kunstgesellschaft. Während der Restauration war die Fam. in den polit. Gremien der Stadt kaum mehr vertreten. Paul-Louis-César (1800-79), der den Barontitel wieder führte, war 1837 Mitglied des Repräsentierenden Rates (Parlament), zog danach aber nach Bern, wo die G. 1864 das Bürgerrecht erwarben und Nachkommen hatten. Edmond (->) gehörte zu diesem Zweig.

Quellen und Literatur

  • Teilnachlässe in: AEG und BPUG
  • T. de Grenus, Notices biographiques [...], 1849
  • Schweiz. Geschlechterbuch 3, 178-180; 8, 153-163
  • Livre du Recteur 3, 529-531

Zitiervorschlag

Etienne Burgy: "Grenus, de", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.07.2007, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/025518/2007-07-17/, konsultiert am 13.04.2024.