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HuberGE

Genfer Fam., deren Mitglieder auf Jacob zurückgehen. Als Sohn des Rudolf, Bürgers von Schaffhausen, und der Catherine Morlot lebte dieser von ca. 1625 bis 1693 in Genf. Nach seiner Einbürgerung in Genf 1654 heiratete Jacob 1657 Marguerite Colladon, Tochter des Pierre und der Marie de Tudert. Er war zunächst Seidenfabrikant und -händler und hielt sich regelmässig in Lyon auf, wandte sich dann aber gegen Ende seines Lebens - mitten in der Genfer Seidenkrise - entschieden dem Grosshandel und dem Bankgeschäft zu, deren Beziehungsnetze ihm dank seiner Herkunft mütterlicherseits vertraut waren. Von da an waren Jacob, später seine Söhne, v.a. Jean-Jacques H.-Calandrini (1661-1740) und Barthélemy H.-Pictet (1660), sowie seine Enkel sowohl in Genf tätig, wo mehrere von ihnen Staatsämter innehatten, als auch in Lyon, wo sie enge Beziehungen mit den schweiz. und dt. Händlern im Umfeld der Nation suisse unterhielten. Weitere Nachkommen folgten ihrem Beispiel: Jacob H.-Vasserot, Jean-Jacques, genannt Abbé Clément und berühmt für seine Reise nach Amerika für die staatliche franz. Tabakbehörde, Pierre H.-Fitler und sein Sohn Barthélemy sowie Barthélemy H.-Talon. Dank ihrer Heiratsverbindungen erlangten die H. eine ehrenvolle Stellung im internat. Bankenwesen. Sie waren in Paris, Amsterdam, London und Turin präsent und verdienten - während andere alles verloren - mit Law-Geschäften, mit dem Mississippi-Geschäft und mit den ind. Handelsgesellschaften ein Vermögen. Der Wohlstand der Fam. erlaubte es mehreren Nachkommen von Jacob H.-Vasserot, sich dem Schreiben, der Kunst und der wissenschaftl. Forschung zu widmen, so der Mystikerin Marie (->), den Malern und Kupferstechern Jean (->) und Jean-Daniel (->) sowie den Naturforschern François (->) und Pierre (->). Die Fam. erlosch mit Charles-Guillaume (1830-95), genannt William, Sohn des Obersten Jean (->). Er hatte sich in Frankreich niedergelassen und war Oberstleutnant der Genietruppen, Ingenieur und Verwalter der Compagnie de Saint-Gobain.

Quellen und Literatur

  • AEG, Nachlassinventare
  • Galiffe, Notices généal. 3, 266-269
  • Schweiz. Geschlechterbuch 3, 614 f.
  • H. Lüthy, La banque protestante en France, 2 Bde., 1959-61

Zitiervorschlag

Liliane Mottu-Weber: "Huber (GE)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 01.11.2005, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/025520/2005-11-01/, konsultiert am 05.12.2024.