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Mallet

Das herrschaftliche Stadthaus der Familie Mallet an der Cour Saint-Pierre 6 in Genf, 2008 (Bibliothèque de Genève; Fotografie A. & G. Zimmermann).
Das herrschaftliche Stadthaus der Familie Mallet an der Cour Saint-Pierre 6 in Genf, 2008 (Bibliothèque de Genève; Fotografie A. & G. Zimmermann). […]

Ref. Genfer Bürgergeschlecht, ursprünglich aus Rouen stammend. Jaques, Sohn des Jean, wurde 1558 in Genf als Habitant, 1566 als Bürger aufgenommen und gehörte ab 1594 dem Rat der Zweihundert an. Seine beiden Söhne, Gabriel und Jaques, begründeten zwei Familienzweige. Der eine brachte Tuchhändler und ab Anfang des 18. Jh. Bankiers hervor. Zu diesem Zweig, der seinerseits am Ursprung einer franz. Linie stand, gehörte Jacques-André (->). Aus dem anderen Zweig, jenem der Eisenwaren- oder Lebensmittelhändler, der am Ende des 18. Jh. zur engl. und zur amerikan. Linie führte, gingen herausragende Wissenschaftler hervor, so Edouard (->), Henri (->), Jacques (->), Jean-Louis (->) und Paul-Henri (->). Die gesellschaftl. Stellung der M. festigte sich durch Heiratsverbindungen mit einflussreichen Genfer Fam. (Trembley, Gallatin, Tronchin, Butini, Rigot, Naville, Prévost). Die Fam. stellte zahlreiche Mitglieder des Rats der Zweihundert, aber nur einen Kleinrat, nämlich Gabriel (1703-92). Das Geschlecht trat besonders im Ausland hervor. Die 1723 in Paris eröffnete Bank Mallet frères & Cie. war 1800 an der Gründung der Banque de France beteiligt. In England waren die M. v.a. in der Verwaltung tätig. Sir Louis (1823-90), Enkel des Jacques (->), nahm am Board of Trade wichtige Funktionen wahr. In den USA liess sich Paul-Henri M.-Prévost (1756-1835) in Alexandria (heute Frenchtown, New Jersey) nieder, wo er Friedensrichter wurde. Sein Urenkel Severo (1860-1948), Bauingenieur, dann Anwalt, trat als Experte in internat. Rechtsstreitigkeiten und Schiedsgerichtsfällen auf. Die M. besassen ein herrschaftl. Stadthaus an der Cour Saint-Pierre in Genf, das der Architekt Jean-François Blondel 1723 für den Bankier Gédéon (1666-1750) gebaut hatte, sowie in Frontenex (heute Gem. Cologny) ein vom selben Gédéon erworbenes und vergrössertes Landhaus.

Quellen und Literatur

  • Schweiz. Geschlechterbuch 4, 340-354
  • A. Choisy, Notice généalogique et histoire sur la famille M. de Genève, originaire de Rouen, 1930

Zitiervorschlag

Jean de Senarclens: "Mallet", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 29.01.2008, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/025530/2008-01-29/, konsultiert am 03.12.2024.