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GeroldBrandenberg

3.1.1733 Zug, 4.1.1818 St. Fiden (heute St. Gallen), kath., von Zug. Sohn des Jakob Bernhard, Zuger Ratsherrn und Statthalters, und der Helena Barbara Zurlauben. 1749 Profess im Kloster St. Gallen, 1757 Priester. Zunächst als Lehrer der Rhetorik und als Präfekt an der Klosterschule St. Gallen wirkend, lehrte er ab ca. 1761 Philosophie, später auch Theologie. 1773 wurde er zuerst Rechtslehrer, später Bibliothekar, 1774 Pfarrer in Rorschach. Hier führte er die Normalschule ein und liess die Kirche erweitern. 1785 zum Offizial in St. Gallen ernannt, stand er mit Pankraz Vorster in Opposition (v.a. in Fragen der Ökonomie und der Mitsprache des Konvents) gegen Abt Beda Angehrn. Dieser bezeichnet B. in seinen Tagebüchern mehrfach als einen der Rädelsführer. 1788 wurde B. deshalb nach Ebringen (Breisgau) versetzt, wo er 1789 Statthalter wurde. Von Juni 1795 bis Okt. 1796 wirkte er als Statthalter erneut in Rorschach. Während der franz. Invasion erwarb sich B. grosse Verdienste um die Rettung des Stiftsarchivs und der Stiftsbibliothek. 1798 wurde er von Abt Pankraz Vorster zum Aufseher und Verwalter der stiftischen Güter und des dem franz. Zugriff entzogenen Eigentums ernannt. B. leistete den Bürgereid nicht und begab sich ins Kloster Füssen (Bayern). Ab 1803 lebte er wieder in St. Gallen bei Pater Innozenz Bernart und schliesslich in St. Fiden. B. schrieb die Fortsetzung der sankt-gall. Klosterchronik und hinterliess u.a. ein Tagebuch aus den Jahren 1770-1800.

Quellen und Literatur

  • StiA St. Gallen
  • StiB St. Gallen
  • R. Henggeler, Professbuch der fürstl. Benediktinerabtei der hl. Gallus und Otmar zu St. Gallen, 1929, 401 f., (mit Werkverz.)
  • HS III/1, 1369
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 3.1.1733 ✝︎ 4.1.1818

Zitiervorschlag

Werner Vogler: "Brandenberg, Gerold", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 13.12.2002. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/025716/2002-12-13/, konsultiert am 28.03.2024.