20.8.1580 Luzern, 7.1.1659 Regensburg (Bayern), kath., von Luzern. Sohn des Isaak, Stadtapothekers. Bruder des Renward (->). Nach dem Besuch der Jesuitenschule einige Zeit Apotheker. 1598-99 Stud. in Dillingen, 1600 Noviziat als Jesuit in Landsberg, 1603-06 Philosophie- und 1606-11 Theologiestud. in Ingolstadt, 1611 Priesterweihe in Eichstätt (alle Bayern), 1617 Profess in Ingolstadt, 1619 Promotion zum Dr. theol. Professuren in Ingolstadt und in Dillingen, wo er 1621-22 auch Kanzler der Universität war. 1619-46 Beichtvater und Berater des Augsburger Fürstbf. Heinrich von Knöringen, den er 1632 auf der Flucht vor den Schweden ins Tirol begleitete. 1646-52 Prof. für Kontroverstheologie am Jesuitenkolleg in Luzern, 1649-52 auch Rektor. 1652-54 Superior in Feldkirch. Danach lebte F. in Regensburg.
Insgesamt verfasste F. zwischen 35 und 40 Druckschriften von z.T. beträchtl. Umfang, die zu zahlreichen Fragen und Ereignissen der Zeit Stellung beziehen. Der Hauptteil von F.s Werk gilt der Verteidigung des Katholizismus, u.a. in "Antiquitas papatus" (1644-45). Des Weitern befasste er sich mit dem Augsburger Religionsfrieden ("Wer hat das Kalb ins Aug geschlagen" 1629) und wies zahlreiche Angriffe auf die Jesuiten zurück ("Anatomia Anatomiae Societatis Jesu" 1634). Um 1650 trug er eine Kontroverse mit Zürcher Theologen aus. Religionspädagog. Ziele verfolgt das "Leben Jesu Christi" (1637-58), ein religiöses Volksbuch in drei Teilen, das bis ins 19. Jh. immer wieder neu aufgelegt wurde. Die 1613-18 entstandenen philosoph. Werke behandeln auch naturkundl. Fragen, die F. zu einem der bedeutenden kath. Schweizer Physiker des 17. Jh. machen. F. führte eine umfangreiche Korrespondenz. Bei den kath. Fürsten, die 1657 am Regensburger Reichstag teilnahmen, genoss er hohes Ansehen.