um 1540 Freiburg, 28.7.1597 Freiburg (an der Pest), Kathedrale St. Niklaus, kath., von Freiburg. Sohn des Jakob, Mitglieds des Rats der Sechzig, Geheimrats, Bannerherrn und Vogts von Murten, später von Corserey. Enkel des Ulli (->). Ab 1557 Stud. in Freiburg i.Br., Magister Artium. 1564 Priesterweihe, ab 1565 Chorherr von St. Niklaus in Freiburg und ab 1566 Stadtprediger. Der Humanist S. setzte sich für eine Verbesserung des Bildungswesens und die Einrichtung der Schulherrenkammer 1577 ein. Mit Unterstützung von Nuntius Giovanni Francesco Bonomi und Karl Borromäus trieb er die Gründung des Kollegiums St. Michael voran. S. verfasste Schulordnungen wie das "Katharinenbuch" (1577) und erarbeitete 1583 einen Plan für ein Priesterseminar. 1578 wurde S. zum Propst des Stifts St. Niklaus gewählt, doch hatte er das Amt bereits nach dem Tod seines Vorgängers Claude Duvillard 1577 übernommen und besetzte dieses bis 1587. Wann genau er sein Amt als Generalvikar der Diözese Lausanne antrat, bleibt ungewiss. Bekannt ist jedoch, dass S. 1579 von Nuntius Bonomi und 1580 vom Bischof bestätigt wurde, was mit Auseinandersetzungen zwischen Bischof und Propstei um Vorrechte zusammenhing, die Julius II. dem Stift St. Niklaus gewährt hatte. Als Verfechter des alten Glaubens propagierte S. in Freiburg die kath. Reform, indem er die Beschlüsse des Trienter Konzils umsetzte. Er versuchte auch, die geistl. Befugnisse, die der Staat in der Reformation erlangt hatte, für die Kirche zurückzugewinnnen. Zudem wirkte er bei der Einführung des Buchdrucks in Freiburg mit. Zusammen mit Sebastian Werro formulierte S. 1589 neue Verfassungen für das Stift St. Niklaus. Er schrieb 1592 auch einen Traktat über das Verhältnis zwischen Kirche und Staat, der 1899-1900 veröffentlicht wurde.
Quellen und Literatur
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ um 1540 ✝︎ 28.7.1597 1597-07-28 |
Systematik
Religion (Katholizismus) |