6.5.1772 Genf, 24.9.1841 Genf, ref., von Genf. Marquis von Châteauvieux. Sohn des Jacques André (->), Enkel des Michel (->), Cousin des Charles-Jean-Marc (->). Elisabeth Fabri, Tochter des Isaac, Herrn von Aire-la-Ville. L. stand bis 1790 als Offizier in franz. Diensten, dann sass er im Generalrat des Dep. Léman, amtierte 1812 als erster Inspektor der Merinowollelager des 4. franz. Arrondissements, 1814-37 als Mitglied des Repräsentierenden Rats und 1828 als Gemeindepräs. von Satigny. Er war ein Freund von Germaine de Staël und verkehrte mit der Groupe de Coppet. L. zählte zu den bedeutendsten Genfer Agronomen des 19. Jh. und gehörte zahlreichen gelehrten Gesellschaften an, darunter der Pariser Akad. der Wissenschaften und der Accademia dei Georgofili in Florenz. Er war Redaktor der Reihe "Agriculture anglaise" der "Bibliothèque britannique" und verfasste die "Lettres écrites d'Italie en 1812 et 1813" (1816, dt. 1821) über die ital. Landwirtschaft sowie die berühmten apokryphen Memoiren Napoleons "Manuscrit venu de Sainte-Hélène d'une manière inconnue" (1817, dt. 1817), die zu jener Zeit eine Sensation waren. Als Liberaler stand L. Jean Charles Léonard Simonde de Sismondi nahe, mit dessen sozioökonom. Analysen er teilweise übereinstimmte. Seine eigenen polit. Ideen legte er in den "Lettres de Saint-James" (1826-30) dar. Die 1843 postum erschienenen "Voyages agronomiques en France" wurden von Camillo Benso di Cavour rezensiert, mit dessen Fam. L. eine langjährige Freundschaft verband.
Postumes Porträt. Öl auf Leinwand von Sébastien Straub, um 1860 (Bibliothèque de Genève).
Quellen und Literatur
Kurzinformationen
Variante(n) | Jacob-Frédéric Lullin
Frédéric Lullin de Châteauvieux
|
Familiäre Zugehörigkeit | |
Lebensdaten | ∗︎ 6.5.1772 ✝︎ 24.9.1841 1772-05-061841-09-24 |