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JakobRosius

20.12.1598 Biberach an der Riss (Schwaben), 20.8.1676 Biel, ref., ab 1626 von Biel. Sohn des Philipp Ross und der Catharina (Nachname unbekannt). 1622 Küngold Schnider. 1620 Stud. der Theologie, Mathematik und Astronomie in Basel. 1621 durch Vermittlung Johann Jakob Grassers Übersiedlung nach Biel, dort Lateinlehrer und 1628 kaiserl. Notar. 1629 wurde R. als Pfarrer nach Pieterlen gewählt. Bern verweigerte ihm aber die Ordination, weil es ihn für einen Atheisten hielt. 1631 wurde er Kantor, 1644 wirkte er in Bern, 1648-51 wieder in Biel als Lateinlehrer. R. gab, vermutlich auf 1626, den bekannten Rosiuskalender heraus, den ersten grösseren deutschsprachigen Kalender des Kt. Bern. Er publizierte mathemat. Werke wie "Ein newer kurtzer Bericht Von Zubereytung eines Visirstabs [...]" (1627) und "Nova institutio arithmetices" (1649). In "Zeit und Kirchen-Fried" (1662) sprach er sich für den Gregorian. Kalender aus, in seiner "Hochmercklichen Betrachtung" (1665) beschrieb er den Kometen von 1664. Nach ihm wird der Grosse Turm in Biel, von dem aus R. seine astronom. Beobachtungen durchführte, auch Rosiusturm genannt.

Quellen und Literatur

  • J.H. Graf, Hist. Kal. oder der Hinkende Bot, 1896, 15-23
  • H. Türler, «Die Bewerbung des Jakob R. für die Pfarrei Pieterlen», in Bieler Njbl. 1908, 32-42
  • W. und M. Bourquin, Biel, stadtgeschichtl. Lex., 1999, 345 f.
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Zitiervorschlag

Karin Marti-Weissenbach: "Rosius, Jakob", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 21.07.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/026128/2009-07-21/, konsultiert am 04.12.2024.