Die Aussenwirtschaft ist für die Eidgenossenschaft von grosser Bedeutung; Wirtschaftskreise schätzten in den 1980er und 1990er Jahren, dass die Schweiz einen von zwei Franken im Ausland verdiente. Diese Schätzung unterstreicht indirekt auch die Rolle der grossen Konzerne und der multinationalen Unternehmungen, die vor allem in der Exportwirtschaft tätig sind, während die kleineren und mittleren Unternehmen den anderen Franken im Binnenmarkt erarbeiten. Sprecher der Exportwirtschaft ist heute der Dachverband economiesuisse, der Nachfolger des Schweizerischen Handels- und Industrievereins.
Im Mittelalter intensivierten sich Handelsbeziehungen zwischen den Gebieten der heutigen Schweiz und den umliegenden Ländern. Im 14. Jahrhundert spezialisierten sich bestimmte Regionen auf den Export tierischer Erzeugnisse (z.B. Hartkäse), Textilien (Wollstoffe in Freiburg, Leinengewebe in St. Gallen) oder Leder (Freiburg). Diese Tendenz dauerte im 16. und 17. Jahrhundert an; Zürich setzte beispielsweise um 1650 in Heimarbeit hergestellte Textilien in Süddeutschland und Frankreich ab. Im 18. Jahrhundert, in dem sich die Baumwollindustrie in der Ostschweiz rasch ausbreitete (Baumwolle), verstärkte sich diese Entwicklung. Im 19. sowie 20. Jahrhundert wurde dann auch die Produktpalette differenzierter: Die Ausfuhr von Textilien (Textilindustrie) wurde zunächst ergänzt und schliesslich ersetzt durch jene von Uhren (Uhrenindustrie), Maschinen (Maschinenindustrie) und chemischen Erzeugnissen – darunter solche des wichtigen pharmazeutischen Sektors (chemische Industrie). Hatten daher 1840 die Textilien noch 72,6%, Uhren 8,2%, chemische Produkte 0,4% und Maschinen 0,1% der Ausfuhren ausgemacht, so lagen die entsprechenden Ziffern 2003 bei 1,6%, 7,8%, 34,5% und 23,6%.
Die Schweizer Unternehmen begnügten sich nicht mit der Ausfuhr von Waren, sondern exportierten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts auch Kapital in Form von Direktinvestitionen (Kapitalverkehr). Die Enge des Binnenmarktes, wirtschafts-, geld- und zollpolitische Massnahmen ausländischer Regierungen und auch Erwägungen bezüglich ihrer Rohstoffversorgung bewegten Firmen wie Brown Boveri & Cie., Nestlé, Ciba oder Saurer zum Aufbau von Fertigungseinheiten im Ausland. Am Vorabend des Ersten Weltkriegs war die Schweiz das Land mit den weltweit höchsten Bruttodirektinvestitionen im Ausland pro Kopf der Bevölkerung. Ab den 1920er Jahren übertrafen die Direktinvestitionen wertmässig die Exportkapazitäten der in der Schweiz ansässigen Unternehmen. Dieses besondere, von den multinationalen Konzernen geprägte Wirtschaftsprofil der Schweiz hatte über das ganze 20. Jahrhundert Bestand.
Die Schweiz hat überdies eine lange Tradition des Exports von Dienstleistungen. Das Reislaufen leistete im 16. und 17. Jahrhundert einen nicht zu vernachlässigenden Beitrag zur Schweizer Wirtschaft. Die fremden Dienste linderten einerseits teilweise die chronische Unterbeschäftigung, anderseits förderten die aus ihnen resultierenden Einkünfte die Bildung grosser Vermögen und trugen zu einer positiven Zahlungsbilanz sowie zur Sanierung der öffentlichen Haushalte bei.
Im 18. Jahrhundert spielten Genfer, Neuenburger, Basler und Zürcher Financiers eine bedeutende Rolle auf dem europäischen Kapitalmarkt. Die Entwicklung der Schweiz zu einem internationalen Finanzplatz setzte allerdings erst Ende des 19. Jahrhunderts ein und vollzog sich im Wesentlichen nach dem Ersten Weltkrieg. Die von den Banken im Ausland erhobenen Kommissionsgebühren wurden für die Schweizer Wirtschaft zu einem zunehmend wichtigeren Bilanzposten; 1995 belief sich der Anteil der Banken am Positivsaldo der Dienstleistungsbilanz auf fast 50%. Auch für das Versicherungsgewerbe markierte der Erste Weltkrieg einen Wendepunkt. Bis ins 20. Jahrhundert hinein war der schweizerische Markt zum Teil von deutschen, französischen oder englischen Gesellschaften beherrscht worden, während die Schweizer Firmen im Ausland wenig präsent gewesen waren. Nach 1918 eroberten die Schweizer Versicherungen in Folge des Konkurses der grossen deutschen Gesellschaften den Binnenmarkt und drangen sogar in den deutschen Markt ein. Die Expansion in auswärtige Märkte ist noch nicht abgeschlossen: 1996 stammten mehr als 60% des Prämienaufkommens der Schweizer Assekuranzen aus dem Ausland.
Für die Zeit vor Mitte des 20. Jahrhunderts ist es mangels statistischer Unterlagen schwierig, die Bedeutung der Ausfuhren für die Schweizer Wirtschaft zu ermessen. Von 1950 an schwankte der Exportanteil für Waren und Dienstleistungen am Inlandsprodukt zwischen 25 und 40%, wobei die Warenausfuhren weiterhin überwogen. 1960-1990 betrug der Mittelwert 33,2%, während er sich in den OECD-Ländern auf 15,8% belief. Wenn man die indirekten Auswirkungen dieser Exportaktivitäten (öffentliche Arbeiten, Binnentransporte) berücksichtigt, so scheint die oben zitierte Aussage, jeder zweite Schweizer Franken werde im Ausland verdient, die Verhältnisse in etwa zu treffen. Allerdings sind einige Branchen stärker von äusseren Absatzmärkten abhängig als andere. Das frappierendste Beispiel dafür ist die Schweizer Uhrenindustrie, die seit dem 19. Jahrhundert an die 90% ihrer Produktion ausführt.