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Bijouterie

Als B. wird sowohl der Schmuck an sich wie auch das Schmuckgeschäft bezeichnet. Als Branche beinhaltet Letzteres zwei Zweige: zum einen den Detailhandel (Ladengeschäfte) mit und ohne handwerkl. Ateliers, die in der Tradition der Gold- und Silberschmiedekunst Einzelstücke anfertigen, zum andern die fabrikmässige Produktion von Schmuckgegenständen, namentlich auch für die Uhrenindustrie, und Grosssilberwaren (z.B. Jezler). Während die handwerklich-künstlerische Schmuckherstellung in der ganzen Schweiz verbreitet ist, sind industrielle B.-Firmen v.a. im klass. Uhrmachergebiet von Biel (BE) bis Genf tätig. Das grösste B.-Unternehmen der Schweiz, Bucherer, hat seinen Sitz in der Tourismusstadt Luzern. Die Produktion von B. war von jeher v.a. inlandbezogen; Schmuckexport und -import glichen sich, anders als bei den Uhren, wertmässig in etwa aus. Ein wichtiger Absatzkanal war der Tourismus. Wechselnde Zählweisen bei Betriebsgrössen und Beschäftigten bzw. fehlende Angaben beim Umsatz machen statist. Vergleiche unmöglich.

Werbung der Schweizer Goldschmiede und Uhrmacher, 1988 (Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung, Zürcher Hochschule der Künste).
Werbung der Schweizer Goldschmiede und Uhrmacher, 1988 (Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung, Zürcher Hochschule der Künste).

Als Frühform einer Arbeiterorganisation hat sich bereits 1838 in Genf ein Fachverein der Bijoutiers gebildet. Zu den eidg. anerkannten Berufen der B. zählen z.B. Gold- und Silberschmiede, Juwelenfasser, Vergolder, Graveure, Ziseleure und Polisseure, die sich z.T. in Fachverbänden organisiert haben. Die beiden wichtigsten Verbände, der 1899 gegr. Verband schweiz. Goldschmiede und der 1892 gegr. Zentralverband schweiz. Uhrmacher, fusionierten 1987 zum Zentralverband Schweiz. Goldschmiede und Uhrenfachgeschäfte (ZVSGU) mit Sitz in Bern. Dieser vertritt die Anliegen der 15 Sektionen und 953 Mitglieder (1999), darunter Firmen von Weltruf, in 16 ständigen Fachkommissionen. Eine permanente Ausstellung für Uhren und B. wurde in Genf bereits im 19. Jh. eingerichtet. Seit 1973 findet in Basel jedes Jahr eine Uhren- und Schmuckmesse statt, die sich zur "Weltmesse für Uhren und Schmuck" entwickelt hat.

Quellen und Literatur

  • HistStat
  • Volkswirtschafts-Lex. der Schweiz 1, 1885-87, 251 f.
  • HWSVw 1, 579-583
  • E. Jaquet, Les cabinotiers genevois, 1942
  • HSVw 1, 304-306
  • Schweiz. Uhrmacher- und Goldschmiede-Ztg., 1973-96
  • EVBE, Eidg. Verband der beeidigten Edelmetallprüfer ― 100 Jahre, 1992
  • Goldschmiedin, Goldschmied, 1996
  • Detail, 1997-2002
Weblinks

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Bijouterie", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 09.03.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/026239/2011-03-09/, konsultiert am 19.03.2024.