Das Konzept der E. (auch Shoppingcenter) besteht in der Zusammenführung vielfältiger, miteinander z.T. konkurrierender Detailhandelsgeschäfte (Kleinhandel) und Supermärkte unter einem Dach, wobei deren Grösse nicht klar definiert ist. E. in der Grössenordnung von 20'000 m2 Verkaufsfläche gab es in der Schweiz 1995 nur gerade zehn. Werden die kleineren, als Quartier- oder Bezirkszentren bezeichneten E. (ab 5'000 m2) mitgezählt, waren es rund 70. Diese erzielten 1995 etwa 10% des gesamten Detailhandelsumsatzes der Schweiz.

Das aus den USA stammende Modell wurde ab ca. 1950 in der Schweiz diskutiert, in den 60er Jahren kam es zu ersten Planungen. Nachdem das erste grosse Einkaufszentrum 1970 in Spreitenbach bei Zürich eröffnet worden war, gab es drei Jahre später bereits deren 15, und weitere 18 waren im Bau. Sie konzentrierten sich im dicht besiedelten Mittelland, in den Agglomerationen und entlang der grossen Autostrassen. Der Aufschwung der E., der durch die Rezession 1974-75 verlangsamt wurde, erhielt in den 1980er Jahren einen neuen Impuls, obwohl versch. Beobachter das Potential der guten Standorte schon damals als ausgeschöpft betrachteten. Angetrieben wurde der erneute Zuwachs durch die Agglomerationsbildung und die zunehmende Motorisierung. Gleichzeitig gab die starke Bindung der E. an den motorisierten Individualverkehr und die grossflächige Zersiedlung der Landschaft Anlass zu ökologischer und raumplanerischer Kritik. Auf Widerstand stiessen die neuen Projekte auch bei gewerbl. Kreisen und Detaillisten aus den Ortszentren, die die Konkurrenz fürchteten. Sozial eingestellte Kritiker verwiesen auf die gefährdete Versorgung nicht-motorisierter Bevölkerungsteile in peripheren Gemeinden und Quartieren. Einige Kantone (z.B. Basel-Landschaft) legten ab Mitte der 1970er Jahre gesetzl. Richtlinien fest, die Projekte zu Fall brachten. Das Bundesgericht schützte mehrfach das Recht der Gemeinwesen, zwecks gesicherter Versorgung und zur Erhaltung vitaler Ortszentren raumplanerisch in die Entwicklung einzugreifen.