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Johann Franz Schenk vonStauffenberg

18.2.1658 Lautlingen (Württemberg, heute Stadtteil von Albstadt), 12.6.1740 Messkirch (Württemberg), Kathedrale von Konstanz, katholisch; Sohn des Wolfgang Friedrich und der Anna Barbara von Werdnau. Nach dem Studium in Dillingen (Bayern) war Johann Franz Schenk von Stauffenberg 1682 Subdiakon und Kanonikus in Augsburg. In Würzburg wurde er 1683 Domizellar und 1704 Kapitular, in Konstanz 1694 Kantor. Der Priesterweihe 1704 in Meersburg folgte 1705 die Bischofskonsekration in Konstanz. Neben seinen Amtspflichten verwandte Stauffenberg viel Energie darauf, Ansehen, Stellung und Besitz seiner Familie zu mehren. Da das Konstanzer Hochstift hochverschuldet war (1706 ca. 180'000 Gulden) und sich die Finanzlage 1712 durch den Wegfall eines Teils der Steuereinnahmen aus der Eidgenossenschaft nach dem Zweiten Villmergerkrieg noch verschlechterte, richtete Stauffenberg 1715 zur Haushaltssanierung einen Kammerrat für die Finanzverwaltung ein. Die Inkorporation der Dompropstei in die bischöfliche Mensa brachte wohl wegen der gleichzeitigen Ausdehnung des bischöflichen Hofstaats nicht den gewünschten Erfolg. Der Versuch des Fürstbischofs, Residenz und Priesterseminar von Meersburg nach Konstanz zu verlegen, scheiterte an der Weigerung der Konstanzer Stadtverwaltung, den dazu erforderlichen Grundstückstausch durchzuführen. Mit der Fürstabtei St. Gallen kam es erneut zu Auseinandersetzungen um den Umfang der bischöflichen Jurisprudenz im Territorium des Klosters. Ein Streit entbrannte 1732-1734 auch mit dem Luzerner Nuntius Giovanni Battista Barni, als dieser bei der Kurie bewirkte, dass die 1732 an Stauffenberg verliehenen Vollmachten wieder zurückgezogen wurden. Lediglich mit der Abtei St. Blasien (1731) und der Deutschordensballei Elsass-Burgund (1739) konnte Stauffenberg die beiderseitigen Rechte durch Verträge regeln.

Quellen und Literatur

  • HS I/2, 435-442
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 18.2.1658 ✝︎ 12.6.1740

Zitiervorschlag

Herbert Frey: "Stauffenberg, Johann Franz Schenk von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 20.02.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/026344/2012-02-20/, konsultiert am 29.03.2024.