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FedericoBorromeo

18.8.1564 Mailand, 21.9.1631 Mailand, aus Mailand. Sohn des Gf. Giulio Cesare und der Margherita Trivulzio. B. verlor früh seinen Vater; zunächst kümmerte sich die Mutter, dann sein Cousin Karl Borromäus um seine Ausbildung. Auf dessen Rat hin ging er 1579 nach Bologna; Hauslehrer begleiteten ihn dorthin. Während des kurzen Bologneser Aufenthaltes bekundete er die Absicht, in den Jesuitenorden einzutreten. Karl hielt ihn davon ab; er hiess ihn statt dessen, die Priesterlaufbahn einzuschlagen (1579) und seine Studien in Pavia fortzusetzen. Dort promovierte B. 1585 in Theologie, erhielt die niederen Weihen und ging im selben Jahr nach Rom. 1587 ernannte ihn Papst Sixtus V. zum ersten Geheimkämmerer und dann zum Kardinaldiakon; im Unterschied zu seinem Cousin bekleidete Federico keine wichtigen Ämter in der päpstl. Kurie. Während seines Romaufenthaltes (1586-95) widmete er sich mit Hingabe dem Studium und frönte seiner in den Jahren zuvor gereiften Leidenschaft für die kirchl. und weltl. Altertümer. Nach dem Tod des Ebf. von Mailand, Gaspare Visconti, übernahm er am 24.4.1595 ― nicht ohne anfängl. Widerstand, den er auch dank Filippo Neris Hilfe überwand ― die ihm von Clemens VIII. angetragene Nachfolge und wurde am 11.6.1595 zum Bischof geweiht. B. wollte das von Karl Borromäus begonnene Reformwerk fortsetzen. Zunächst kam es nur mühsam voran, wegen Rechtshändeln mit den Spaniern, damals Herren von Mailand, die ihn zu langen Aufenthalten in Rom (1596-1601) nötigten. Nachdem die Schwierigkeiten überwunden waren, konnte er sich ganz der Pflege der Diözese widmen und die von seinen Vorgängern eingeleiteten Reformen weiterführen. Er kümmerte sich um die Ausbildung des Klerus, indem er schon bestehende Seminare ausbaute oder neue gründete, wie das in Pollegio 1622 für die drei Ambrosianischen Täler. Er unterstützte die Einrichtung von Katechismus-Schulen, von Bruderschaften und Kongregationen. B. betätigte sich auch als Schriftsteller und Mäzen; 1607 gründete er die Biblioteca Ambrosiana, 1621 die Pinacoteca Ambrosiana.

Quellen und Literatur

  • DBI 13, 33-42
  • F. Braghetta, Le "Tre Valli Svizzere" nelle visite pastorali del Cardinale Federico B. (1595-1631), 1977
  • HS, I/6, 356 f.
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 18.8.1564 ✝︎ 21.9.1631

Zitiervorschlag

Pablo Crivelli: "Borromeo, Federico", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.02.2003, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/026396/2003-02-04/, konsultiert am 18.04.2024.