Der am 2. Mai 1598 zwischen Spanien und Savoyen einerseits und Frankreich andererseits vereinbarte Frieden von Vervins beendete den Krieg des spanischen Königs Philipp II. gegen seinen französischen Kontrahenten Heinrich IV. Er erneuerte weitgehend die Verträge von Cateau-Cambrésis von 1559. Mit dem Verzicht auf alle territorialen Ansprüche Spaniens gegenüber der französischen Krone und der nachfolgenden Räumung eroberter Gebiete begann eine kurze Phase der Koexistenz zwischen den zwei Monarchien. Die eidgenössischen Orte und ihre Verbündeten wurden in den Friedensvertrag einbezogen, die ausdrückliche Nennung Genfs unterblieb vorerst auf Einspruch Spaniens. Der in einem Zustand grosser Erschöpfung abgeschlossene Friedensvertrag war von instabiler Natur. Zum Hauptschauplatz der vorübergehend mit diplomatischen Mitteln geführten Konfrontation zwischen Spanien und Frankreich wurde in den folgenden Jahren die Eidgenossenschaft. Der Frieden von Vervins war vor allem für Genf wichtig, wurde die Stadt doch nach dem gescheiterten savoyischen Eroberungsversuch von 1602 (Escalade) im Rahmen des mit Savoyen vereinbarten Friedens von Saint-Julien von 1603 nachträglich in den Vertrag von 1598 einbezogen.
Quellen und Literatur
- A.E. Imhof, Der Friede von Vervins 1598, 1966
- La paix de Vervins, 1598, hg. von C. Vidal, F. Pilleboue, 1998
- Le traité de Vervins, hg. von J.-F. Labourdette et al., 2000
Weblinks