Als Petermann von Ringgenberg 1378 die Herrschaft Ringgenberg-Brienz antrat, versuchte er die schlechte Finanzlage durch eine Steuererhöhung zu verbessern. Dies führte zu einem Aufstand, in dessen Folge 1381 die Burg Ringgenberg zerstört wurde. Daran beteiligten sich auch die Unterwaldner, vor allem die Obwaldner, weil sie hofften, ihre Grenzen über den Brünig erweitern zu können. Junker Petermann wurde gefangen nach Obwalden geführt. Über diese Vorfälle und die gleichzeitigen Streitigkeiten um die Alpen in Giswil sind wir nur indirekt orientiert. Fest steht, dass für beide Konflikte Schiedsgerichte am 13. Juni 1381 Regelungen festlegten, die den Interessen der Obwaldner entgegenliefen. Das führte in Unterwalden ob und nid dem Wald 1382 zum Sturz der adeligen Führungsschicht, so in Obwalden des mit den Ringgenbergern verwandten Walters von Hunwil. Die Stadt Bern hingegen vermochte im Ringgenberger Handel ihren Anspruch auf die oberländische Einflusszone erfolgreich zu verteidigen: Die alten Zustände wurden wieder hergestellt. Petermann fehlten aber die Mittel zum Wiederaufbau der Burg. Er zog nach Thun und schloss zum Schutz seiner Herrschaft ein Burgrecht mit Bern ab, das damit seine Territorialansprüche im Oberland sichern konnte.
Quellen und Literatur
- R. Durrer, «Die Frh. von Ringgenberg, Vögte von Brienz, und der R.», in JSG 21, 1896, 195-392
- A. Garovi, Obwaldner Gesch., 2000, 63-65
- J.R. Poffet, «Der Ringgenberger Handel von 1381», in Zs. des Schweiz. Burgenvereins 13, 2008, Nr. 1, 20-23
Weblinks