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Siegel- und Bannerhandel

Zugerhandel

Konflikt von 1404 zwischen der Stadt Zug und den mit Schwyz verbündeten Landgemeinden des äusseren Amts, Baar, am Berg (heute Menzingen und Neuheim) sowie Ägeri. Nachdem die Stadt Zug im Juni 1400 von König Wenzel das Privileg des Blutgerichts über Stadt und Amt erworben hatte, überfielen in einer Nacht im Oktober 1404 die empörten und von Schwyz unterstützten Landgemeinden die Stadt Zug. Hier bemächtigten sie sich der regalia, d.h. des Banners, Siegels und der Privilegien. Die Orte des Zugerbunds – Zürich, Luzern, Uri und Unterwalden – griffen unter zürcherischer Führung ein und unterwarfen die drei Gemeinden. Am 7. und 17. November 1404 wurde Zug in seinen Rechten wiederhergestellt und Schwyz zu einer Geldstrafe verurteilt, deren Zahlung nie erfolgte. Schwyz gab keine Ruhe, bis 1424 alle Exemplare des Spruchs vernichtet waren. Der Siegel- und Bannerhandel bildete eine Etappe bei der Ausformung der rechtlichen Verhältnisse in Zug und dessen Emanzipation von Schwyz.

Quellen und Literatur

  • UB ZG 1, 379-387
  • B. Stettler, «Stadt und Amt Zug in den Irrungen und Wirrungen der eidg. Frühzeit», in Gfr. 156, 2003, 95-113
Weblinks

Zitiervorschlag

Klaus Oschema: "Siegel- und Bannerhandel", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.12.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/026839/2012-12-19/, konsultiert am 07.12.2024.