1554 Dresden, 4.8.1608 Augsburg, lutherisch. Sohn des Georg Haubold, Freiherrn von Einsiedel und lutherischen Kanzlers, und einer Edlen von Pflugk. Auch Ludwig von Einsiedel genannt. Studium der Rechte an der Universität Bologna. Während des Studiums Konversion zum katholischen Glauben. 1580 Eintritt in den Kapuzinerorden in Rom und Noviziat in der Ordensprovinz Genua, 1584 in der Schweizer Kapuzinerprovinz. Ludwig von Sachsen setzte sich als begabter Prediger und Konvertitenseelsorger für die katholische Reform ein. Auf diese Weise und auch dank guter Beziehungen zu einflussreichen Politikern der katholischen Stände bewirkte er, dass in der Schweiz mehrere Kapuzinerklöster gegründet wurden, nämlich in Appenzell (1587), Baden (1588), Solothurn (1588) und Zug (1595). In Appenzell fungierte Ludwig von Sachsen 1587 zunächst als Superior, dann 1588-1591 als erster sowie in Baden 1591-1596 als zweiter Guardian. Auch der Verbleib Appenzell Innerrhodens beim katholischen Glauben geht besonders auf sein seelsorgerliches Wirken zurück. Prägend und nachhaltig wirksam setzte er sich ausserdem für die Reform der franziskanischen Terziarinnenkonvente ein, die vom Kloster Pfanneregg bei Wattwil und dessen Leiterin Elisabeth Spitzlin ausging und als sogenannte Pfanneregger Reform in Altdorf (UR), Appenzell, Freiburg, Luzern, Stans, Solothurn und Zug fortgeführt wurde. Zu diesem Zweck besorgte Ludwig von Sachsen den Pfanneregger Schwestern einen an der franziskanischen Spiritualität orientierten deutschen Regeltext und führte sie mit Hilfe belehrender Sendbriefe 1589-1592 methodisch ins aszetisch-mystische Leben ein.
Quellen und Literatur
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 1554 ✝︎ 4.8.1608 1608-08-04 |
Systematik
Religion (Katholizismus) |