5.4.1886 Moskau, 25.11.1955 Basel, ref., von Basel und Rickenbach (BL). Sohn des Jacques und der Emilie geb. Bohny. Anna Nikitin. Nach ersten musikal. Studien in Moskau (v.a. Orgel) wechselte H. 1905 zunächst an die Univ. Basel, kurz darauf nach München, wo er Geschichte, Mathematik, Philologie und Nationalökonomie studierte. Bei Max Reger nahm er Unterricht in Musiktheorie und Orgelspiel. Weitere Orgelausbildung genoss er bei Karl Straube in Leipzig und Charles-Marie Widor in Paris. 1909-20 war H. Orgellehrer und Organist in St. Petersburg. 1921 promovierte er mit einer Arbeit zur Musik des 13. Jh. bei Karl Nef in Basel und habilitierte sich dort 1924 mit der Schrift "Über die mehrstimmige Musik der St.-Martial-Epoche". Im selben Jahr wurde er als Organist an die Zürcher St. Peterskirche gewählt. 1930 wurde er an der Univ. Basel PD und 1935 als Nachfolger Nefs Ordinarius. Bis kurz vor seinem Tod war er an der Basler Martinskirche als Organist tätig. H.s Hauptinteresse galt der Musik des MA, weitere Schwerpunkte bildeten die Musikpsychologie und -ethnologie. Seine "Musikgeschichte im Überblick" (1948) ist noch heute ein Standardwerk.
Quellen und Literatur
- Gedenkschr. Jacques H., hg. von H. Oesch, 1957, (mit Werkverz.)
- In memoriam Jacques H., hg. von H. Anglès et al., 1962
- M. Maier, Jacques H.s "Toncharakter", 1991
- J. Knjazeva, «Der Musikhistoriker Jacques H. auf dem Wege zur (Musik-)Wiss.», in Schweizer Jb. für Musikwiss. NF 24, 2004, 179-217
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 5.4.1886 ✝︎ 25.11.1955 1886-04-051955-11-25 |