30.10.1910 Bologna, 11.9.1994 Monte Carlo, italienischer Staatsbürger. Sohn des Domenico und der Adele geborene Crema. 1) 1938 Margherita Lecheur (1943 für ungültig erklärt), 2) 1951 Leda Visani, Tochter des Domenico Visani (1985 Scheidung). Schulen in Bologna, 1923 Klavierdiplom an der Accademia Filarmonica. 1924-1927 gab Luciano Sgrizzi als sehr junger Pianist über 100 Konzerte in Lateinamerika. Nach seiner Rückkehr nach Italien erwarb er 1928 das Orgel-, 1929 das Kompositionsdiplom in Bologna und 1931 ein zweites Klavierdiplom in Parma. Anschliessend gastierte er an verschiedenen Orten in Europa und liess sich 1938 in der Schweiz nieder, zuerst in Bern, später in Lugano. Er verfasste auch musikalische Essays und Hörspiele. 1947-1974 wirkte Sgrizzi als Pianist und Organist am Radio der italienischen Schweiz. 1961 gründete er mit Edwin Löhrer die Società cameristica di Lugano, ein Vokal- und Instrumentalensemble, mit dem er mehrere Konzertzyklen aufführte und zahlreiche Schallplatten aufnahm. An die Stelle des Komponierens trat in den 1960er Jahren zunehmend das Studium der alten Musik und die Wiederentdeckung der italienischen Musik des 17. und 18. Jahrhunderts. Sgrizzi gilt als einer der grossen Interpreten der Musik des 18. Jahrhunderts. Er hinterliess wertvolle Einspielungen, die mit sieben Grand Prix du Disque ausgezeichnet wurden. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Menton (Côte d'Azur).
Quellen und Literatur
- L. Bianconi, «La temperata irregolarità dell'estro di Luciano Sgrizzi», in Bloc Notes 48, 2003, 163-169
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 30.10.1910 ✝︎ 11.9.1994 1910-10-301994-09-11 |