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Synode 72

Die Synode 72 diente der Umsetzung der Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils auf der Ebene der Ortskirchen in der Schweiz. Sie wurde von der Bischofskonferenz am 10. März 1969 beschlossen, nach einer landesweiten Umfrage mit hoher Beteiligung durch interdiözesane Sachkommissionen gesamtschweizerisch vorbereitet, 1972-1975 in den einzelnen Bistümern und in der Abtei Saint-Maurice durchgeführt und deren Beschlüsse wiederum gesamtschweizerisch zusammengefasst. Die Synodalen (Priester, Ordensleute, Laien) hatten aufgrund einer römischen Dispens vom 22. September 1969 alle dasselbe Rede- und Stimmrecht. Während der drei Synodenjahre tagten die Synodalen in bis zu zehn mehrtägigen Arbeitssessionen. Die Synode 72 verabschiedete Beschlüsse in zwölf Sachgebieten, die den Glauben und die Glaubensverkündigung, Gottesdienst und Seelsorge, das Verhältnis zur Gesamtkirche, zu Staat, Gesellschaft und Wirtschaft sowie Fragen der Ökumene, Bildung und sozialen Gerechtigkeit behandelten. Das Schweizer Synode-Hochgebet fand Eingang in das "Missale Romanum". Doch lehnte Rom die Eingaben der Bischöfe, etwa das Gesuch um die Einrichtung eines gesamtschweizerischen Pastoralrats als interdiözesanes Beratungsorgan für die Bischofskonferenz, mehrheitlich ab.

Quellen und Literatur

  • Die Synode zum Thema ..., 7 Bde., 1975-77
  • E. Hangartner-Everts, Synode 72, 1978
  • G. Bavaud, «L'experience du Synode 72», in Schweizer Katholizismus im Umbruch 1945-1990, hg. von U. Altermatt, 1993, 307-323
  • F.X. Bischof, C. Dora, Ortskirche unterwegs, 1997, 209-217
Weblinks

Zitiervorschlag

Franz Xaver Bischof: "Synode 72", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.12.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/027055/2013-12-03/, konsultiert am 05.10.2024.