Erste Ansätze forstlicher Forschung sind in der Schweiz bei den Ökonomischen Gesellschaften in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu finden (Wald). Bis 1855 waren schweizerische Forstleute für die akademische Ausbildung auf Akademien und Universitäten vor allem in Deutschland angewiesen. Der Studiengang Forstwissenschaften (bis 1998 Abteilung VI) der ETH Zürich gehörte 1855 als Forstschule zu den Gründungsabteilungen des Eidgenössischen Polytechnikums. Seither betreibt die forstwissenschaftliche Abteilung neben Lehre auch Forschung in verschiedenen selbstständigen Professuren und Instituten (1943 Waldbau, 1958 mikrotechnologische Holzforschung, 1960 forstliche Betriebswirtschaftslehre), die 1979 zum Institut (später Departement) für Wald- und Holzforschung (D-WAHO) und 1998 zum Departement für Forstwissenschaften (D-FOWI) zusammengefasst wurden (Professuren für Forsteinrichtung und Waldwachstum, Holztechnologie, Forstliches Ingenieurwesen, Forstschutz und Dendrologie, Holzwissenschaften, Forstpolitik und Forstökonomie, Waldbau sowie Natur- und Landschaftsschutz). 2004 fusionierten die Departemente Forstwissenschaften und Umweltnaturwissenschaften zum Departement Umweltwissenschaften (D-UWIS). Schon 2003 begann der Übergang vom Ingenieurstudium zum Bachelor-Master-System mit einem gemeinsamen Bachelorstudiengang aller im 2003 gegründeten Zentrum für Umwelt und natürliche Ressourcen zusammengefassten Departemente (Umwelt-, Erd-, Agrar- und Lebensmittelwissenschaften). Ebenfalls 2003 wurde an der Schweizerischen Hochschule für Landwirtschaft in Zollikofen (Berner Fachhochschule) ein Fachhochschul-Studiengang Forstwissenschaften aufgenommen. Holzforschung wird auch an der ETH Lausanne sowie an der EMPA Dübendorf und (bis 2002) St. Gallen betrieben.
1885 wurde als Ergänzung zur Forstschule die Centralanstalt für das forstliche Versuchswesen (1933 Eidgenössische Anstalt für das forstliche Versuchswesen, EAFV) in Zürich (seit 1956 in Birmensdorf) errichtet, die sich vor allem der Grundlagenforschung widmen sollte. Nach mehreren Ausbau- und Reorganisationsphasen wurde ihr 1988 im Zuge der Reorganisation des EDI das zur Eidgenössischen Forstinspektion gehörende Schweizerische Institut für Schnee- und Lawinenforschung Weissfluhjoch-Davos angegliedert. Die EAFV wurde 1989 umbenannt in Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) und erhielt mit dem neuen ETH-Gesetz von 1991 einen neuen Rechtsstatus. Die WSL betreibt Aussenstationen in Lausanne (Antenne romande) und Bellinzona (Sottostazione sud delle Alpi). Sowohl die Forschungsbereiche des D-FOWI als auch jene der WSL sind über die 1893 gegründete International Union of Forestry Research Organizations (IUFRO) mit der internationalen forstlichen Forschung verbunden.