Die P. ist eine soziale Einrichtung zur Absicherung des Alters, aber auch ein Lebensereignis: der Übergang vom Erwerbsleben in die nachberufl. Lebensphase (Ruhestand). Sie wurde als solche erst wahrgenommen, als die Lebenserwartung zu steigen begann und mit der Schaffung einer Altersvorsorge über Pfründen, Renten und Pensionen vor 1800 bzw. private und öffentl. Altersversicherungen im 20. Jh. (Alters- und Hinterlassenenversicherung AHV) das Alter zu einer eigenständigen Lebensphase wurde. Der Rückzug aufs Altenteil erfolgte noch lange erst mit dem Nachlassen der Kräfte, nach der Ausbreitung der Lohnarbeit im 19. Jh. entstand gegen Ende des Jahrhunderts allmählich die Idee eines Pensionsalters.
Für die Mehrheit der Arbeitnehmer wurde eine nachberufl. Phase jedoch erst in den Jahren der Hochkonjunktur nach dem 2. Weltkrieg Wirklichkeit. Erst ab 1970 war nur noch eine Minderheit der 65-69-jährigen Männer erwerbstätig. In dieser Periode wurde die P. zu einem wichtigen rite de passage (Übergangsriten), der vermehrt vorbereitet und gefeiert wurde. Die Vorstellung eines Pensionierungsschocks erwies sich rasch als Mythos; die P. wurde und wird mehrheitlich positiv erlebt.
Seit den späten 1980er Jahren kam es zu einer Flexibilisierung des Berufsendes, und Frühpensionierungen wurden häufiger. 2007 betrug die Quote derjenigen, die vorzeitig in den Ruhestand traten, 20% (Männer 22%, Frauen 17%). Offizielles AHV-Alter und Abschluss des Erwerbslebens fielen immer häufiger auseinander, was auch zu polit. Vorstössen für eine flexible Gestaltung des AHV-Alters führte. Gleichzeitig verstärkte die demograf. Alterung Diskussionen um eine Erhöhung des Rentenalters sowie um die Verankerung von Formen der Altersteilzeitarbeit.