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RobertMaillart

Porträt von Robert Maillart, um 1898. Fotografie des Berner Ateliers Arnold Wicky (ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv).
Porträt von Robert Maillart, um 1898. Fotografie des Berner Ateliers Arnold Wicky (ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv).

6.2.1872 Bern, 5.4.1940 Genf, reformiert, aus Belgien, ab 1886 von Bremgarten bei Bern. Sohn des Edmond, Bankiers, und der Bertha geborene Küpfer. 1901 Maria Ronconi (1916), aus Italien. Schulen in Bern, 1890-1894 Ingenieurstudium am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich. 1894-1896 Ingenieur bei Pümpin & Herzog (Bern), 1897-1899 im Tiefbauamt der Stadt Zürich, 1899-1901 bei Froté & Westermann (Zürich). Ab 1902 Teilhaber der Maillart & Cie., Zürich. 1912-1917 Konzeption von mehreren Industriebauten in Russland, wo Robert Maillart und seine Familie sich während des Ersten Weltkriegs zum Ausbau seiner Bauunternehmung aufhielten. Nach der Rückkehr ab 1919 eigenes Büro in Genf mit Niederlassungen in Bern und Zürich (ab 1924).

Maillart leistete eigene Beiträge zum Aufschwung der Bauweise in Stahlbeton, indem er den monolithischen Charakter betonte und das Tragverhalten der Bauteile als Einheit auffasste (erstmals verwirklicht 1901 in der Innbrücke bei Zuoz). Ab 1908 entwickelte er die "Pilzdecke", deren Konstruktion auf Unterzüge verzichtet (1910 Lagerhaus Belmag in Zürich, 1912 Eidgenössisches Getreidelager Altdorf UR, Industriebauten im Ausland). Ab 1924 baute er zahlreiche Brücken. Mit der 1991 von der American Society of Civil Engineers ausgezeichneten Salginatobelbrücke bei Schiers (1930) erreichte er eine Spannweite von 90 m. Er erfand den versteiften Stabbogen (1925 Valtschielbachbrücke in Donat, 1933 Schwandbachbrücke in Rüeggisberg) oder wiederholte den Dreigelenkbogen (1936 Arvebrücke bei Vessy, Gemeinde Veyrier). Grosses Ansehen trug ihm 1939 die "Zementhalle" für die Schweizerische Landesausstellung ein, eine Schale aus 6 cm Spritzbeton von 15 m Spannweite, die wieder abgebrochen wurde. Robert Maillart schuf neue Bauformen mit künstlerischem Ausdruck, indem er Intuition und Erfahrung mit baustatischem Urteilsvermögen und experimenteller Untersuchung verband. Seine Brückenbauten bestachen nicht nur durch Nützlichkeit und Eleganz, sondern waren auch preisgünstig. 1936 Ehrenmitglied des Royal Institute of British Architects und 1940 der Fachgruppe für Brückenbau und Hochbau des SIA.

Quellen und Literatur

  • ETH-BIB
  • M. Bill, Robert Maillart, 1949, (dt.-franz.-engl. Paralleltext)
  • D.P. Billington, Robert Maillart, 1997
  • Architektenlex., 354-356
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 6.2.1872 ✝︎ 5.4.1940

Zitiervorschlag

Bruno Meyer: "Maillart, Robert", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.08.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/027382/2008-08-14/, konsultiert am 18.04.2024.