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Buchweizen

Heidekorn

Der echte B. (Fagopyrum esculentum Moench) ist ein einjähriges Kraut, 30-50 cm hoch, mit dreikantigen, 5-6 mm langen Früchten. Diese liefern ein feines Mehl, das dem des Weizens vergleichbar ist. Der Name ist indessen irreführend, denn der B. ist botanisch nicht mit dem Weizen verwandt, sondern mit dem Sauerampfer. Er wächst noch sehr gut auf armen Böden, kann aber wegen seiner Kälteempfindlichkeit nur als Sommerfrucht angebaut werden. Das Mehl wird v.a. zur Herstellung von Brei und Teigwaren (Pfannkuchen, Knödel, Pizzoccheri) verwendet, ist aber nicht backfähig. Der in den zentral- und ostasiat. Steppengebieten heimische echte B. gelangte erst im Hoch- und SpätMA nach Mitteleuropa. Traditionell angebaut wurde der anspruchslose B. in waldreichen Gebirgsgegenden mit kurzer Vegetationsperiode, so z.B. heute noch in den Südalpentälern (u.a. Puschlav, Veltlin), sowie auf Rodungsland und in Egärten. In der übrigen Schweiz wird B. kaum noch kultiviert. Archäobotan. Nachweise aus ma. Brandschichten in der Schweiz (13.-15. Jh.) sind nicht ganz gesichert.

Quellen und Literatur

  • H. Jänichen, Beitr. zur Wirtschaftsgesch. des schwäb. Dorfes, 1970
  • U. Körber-Grohne, Nutzpflanzen in Deutschland, 1987
  • M. Kühn, Spätma. Getreidefunde aus einer Brandschicht des Basler Rosshof-Areales (15. Jh. A.D.), 1996
  • M. Kühn et al., «Äpfel, Birnen, Nüsse: Funde und Befunde eines Speicherbaus des 13. Jh. bei der Mörsburg», in Archäologie im Kt. Zürich 1999-2000, 2002, 271-305
Weblinks

Zitiervorschlag

Stefanie Jacomet: "Buchweizen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.11.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/027666/2012-11-08/, konsultiert am 18.04.2024.