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Einkorn

Das E. (Triticum monococcum) wie der Dinkel eine bespelzte Weizenart. Er zählt zu den ältesten Getreiden, die vom Neolithikum an archäologisch belegt sind. E. (schweizerdt. Blicken, auch Peters-, Pferde- oder Schwabenkorn) und der verwandte Emmer wurden auch in der ma. Schweiz angebaut (z.B. Fundstelle Eptingen-Riedfluh), setzten sich aber im Getreidebau als Brotfrucht nicht gegen Dinkel und Weizen durch. Sie wurden, geschrotet, v.a. für Breie (Mus) verwendet und in Einschlägen auf der Brache zusammen mit Erbsen, Bohnen, Sommergerste und -weizen als Schmalsaat (Fasmus) angesät, oft auch gemischt mit einer anderen Getreideart (Mischkorn). Das dünne, zähe Stroh war flechtbar und diente zum Aufbinden von Reben. Mit dem Aufkommen der Kartoffel ging ihr Anbau im 19. Jh. zurück. Gegenwärtig werden E. und Emmer in alternativen Betrieben in statistisch nicht erhobenen kleinen Mengen angebaut.

Quellen und Literatur

  • S. Jacomet et al., «Verkohlte Samen und Früchte aus der hochma. Grottenburg "Riedfluh" bei Eptingen», in Schweizer Beitr. zur Kulturgesch. und Archäologie des MA 15, 1988, 169-243
  • C. Brombacher et al., «Ma. Kulturpflanzen aus der Schweiz und Liechtenstein», in Environment and Subsistence in Medieval Europe, hg. von G. De Boe, F. Verhaeghe, 1997, 95-111
Weblinks

Zitiervorschlag

Stefanie Jacomet; Markus Mattmüller: "Einkorn", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.11.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/027667/2005-11-14/, konsultiert am 13.09.2024.