de fr it

Hugo vonTschudi

7.2.1851 bei Edlitz (Österreich), 23.11.1911 Bad Cannstatt (Württemberg), reformiert, von Glarus und Ennenda (heute Gemeinde Glarus). Sohn des Johann Jakob (->). 1900 Angela Fausta Gonzales Olivares. Hugo von Tschudi wohnte ab ca. 1860 bei seinem Onkel Friedrich (->) in St. Gallen und besuchte dort die Schulen. 1870-1875 studierte er Rechtswissenschaften in Wien und schloss mit dem Doktorat ab. 1876-1878 reiste von Tschudi und beschäftigte sich mit Kunst, 1878-1879 absolvierte er ein Praktikum am Wiener Museum für Kunst und Industrie, 1880-1884 unternahm er autodidaktische Studien in Paris und Italien. Ab 1884 war er Direktorialassistent an der Gemäldegalerie und der Skulpturensammlung in Berlin, 1896-1909 Direktor der Nationalgalerie in Berlin, 1909-1911 Direktor der Bayerischen Staatsgemäldegalerien in München. Mit der Unterstützung von privaten Geldgebern gelang es ihm, Werke des Impressionismus, Neo- und Postimpressionismus sowie des Fauvismus für die Nationalgalerie in Berlin zu erwerben. Kaiser Wilhelm II. und konservative Kreise kritisierten allerdings die Schwerpunktsetzung auf der französischen Moderne, was zur sogenannten Tschudi-Affäre und zu seinem Weggang nach München führte. Hugo von Tschudi trug mit seiner Museumsarbeit zum Stimmungswandel in der zeitgenössischen Wahrnehmung der modernen Kunst bei und wirkte auch für Schweizer Sammler wie Oskar Reinhart wegweisend.

Quellen und Literatur

  • Staatsbibliothek Berlin, Preuss. Kulturbesitz, Nachlass
  • B. Paul, Hugo von Tschudi und die moderne franz. Kunst im Dt. Kaiserreich, 1993
  • K. Marti-Weissenbach, Die Unternehmerfam. Tschudi aus dem glarner. Schwanden, 2003
Weblinks
Normdateien
GND
VIAF
Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 7.2.1851 ✝︎ 23.11.1911

Zitiervorschlag

Elisabeth Eggimann Gerber: "Tschudi, Hugo von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 21.11.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/027778/2012-11-21/, konsultiert am 10.04.2024.